Schon länger wird über eine UMTS-Version des iPhones spekuliert. Jetzt bekommen die Gerüchte neue Nahrung: Losgetreten hat das Ken Dulaney, der in Asien für das US-Marktforschungsunternehmen Gartner tätig ist. Zuerst hieß es in einem seiner Berichte, Apple habe einen Auftrag über 10 Millionen UMTS-Geräten platziert. Später ruderte das Unternehmen wieder zurück. Es gebe keine Belege für den Auftrag. Doch die Marktforscher bleiben bei ihrer Einschätzung, dass die nächste Version des iPhones ein Smartphone der dritten Mobilfunkgeneration (UMTS, HSDPA, WCDMA – je nach Region) sein wird. Der Schritt ist für den weiteren Erfolg in Europa und Asien von Bedeutung, da hier diese so genannten 3G-Netze bereits existieren. Eine Einigung zwischen Apple und Aiphone über die Nutzung des Markennamens “iPhone” in Japan wird als Schritt in Richtung 3G-Handy gedeutet. Aiphone ist Hersteller von Gegensprechanlagen.

Bei der ersten Generation der iPhones hatte man sich gegen UMTS-Funkchips entschieden, da sie den Akku zu starkt beanspruchen. Das hat man nun wohl besser im Griff. Gartner-Analyst Dulaney spekuliert darüber, dass ein OLED-Bildschirm (Organic Light Emiting Diode) anstatt eines LCD in der neuen Version zum Einsatz kommen könnte. Die organischen Leuchtdioden benötigen keine Hintergrundbeleuchtung, sind kontrastreicher und verbrauchen vor allem weniger Strom.

Einen spannenden Aspekt zu den Spekulationen trägt Kevin Rose, Gründer von Digg.com in seinem Video-Blog Diggnation bei: Das 3G-iPhone erhält auf der Vorderseite eine Kameralinse. Dann sind Video-Telefonate möglich. Derartige Chats laufen unterwegs über ein UMTS-Netz natürlich deutlich flüssiger.

In Großbritannien wird die Ankündigung der BBC, demnächst auch eine iPhone-Version des iPlayers anzubieten, als Zeichen für eine neue Geräteversion gedeutet. Mit dem iPlayer kann man sich BBC-Sendungen nach der Ausstrahlung noch mal auf seinem PC anschauen. Das funktioniert zwar auch mit WLAN-Empfang, doch für echte Mobilität beim Anschauen von TV-Sendungen, beispielsweise im Bus oder in der Bahn, setzt man besser auf ein schnelles 3G-Mobilfunknetz.

Eine etwas skurrile Schlussfolgerung, wann die neuen iPhones kommen, zog die Huffington Post aus der Tatsache, dass seit einigen Tagen die iPhones in den drei offiziellen Apple-Stores in New York ausverkauft sind. Die Verkäufer dort können auch nicht sagen, wann es wieder neue gibt. Doch dürfte es locker Sommer werden, bevor iPhones mit UMTS-Chips in den Läden ankommen. Ein Analyst der Bank of America schätzt, dass die Produktion im Mai beginnt und erste Geräte im Juni verfügbar sein könnten. Ende Juni ist das iPhone genau ein Jahr auf dem US-Markt und es wird die Software-Version 2.0 erwartet.

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