Schon mal überlegt einen Smart TV anzuschaffen? Dann hätte man Zugriff auf Streaming-Angebote und die Mediatheken etlicher Sender. Man könnte Spiele spielen und eigene Fotos auf dem großen Bildschirm betrachten. Allerdings kostet so ein Fernseher noch eine vierstellige Summe. Wenn Du mit Deinem jetzigen Gerät zufrieden bist, kannst Du für 40 Euro einen Smart TV draus machen. Einzige Voraussetzung: Ein freier HDMI-Steckplatz und ein USB-Anschluss.
Der Amazon Fire TV Stick ist ein kleiner (84,9 x 25 x 11,5 mm) und leichter (25,1 g) HDMI-Stick, der sich überall hin mitnehmen lässt, also zu Freunden oder auf Reisen ins Hotelzimmer. Der schwarze Stick mit Dual-Core-Prozessor und einem Gigabyte Arbeitsspeicher macht den Fernseher zum Computer mit Smart TV-Funktionen. Besonders gefällt mir die Sprachsteuerung über das iPhone. Mit der App Fire TV hat man nicht nur eine klassische Fernbedienung, sondern bekommt auch eine Sprachsuche. Einfach das Mikrofonsymbol antippen und sagen: “Suche Big Bang Theory“. Was die App von den gesprochenen Worten erkennt, sieht man auf dem Fernseher. Dabei wird die Kombination von deutschen und englischen Suchwörtern perfekt gemeistert – alles richtig erkannt. Ein Fingertipp auf das Display startet die Suche nach der US-Serie, die mir mit Kurzbeschreibung und IMDb-Wertung angezeigt wird. Die Sprachsuche erkannt aber auch Film- und Serientitel, Schauspieler oder Genres.
Den Fire TV Stick einrichten
Aber fangen wir bei der Installation an: In der Box liegen neben dem handlich Stick ein USB-Kabel für die Stromversorgung, ein Netzteil und eine HDMI Verlängerung, um den Stick so zu positionieren, dass er besseren WLAN-Empfang hat. Doch bei der Einrichtung ist der Amazon Fire TV Stick unzufrieden mit der Stromzufuhr des USB-Anschlusses an meinem Flachbildfernseher. Laut Menü will er ans Stromnetz, was ich ignoriere und das Setup am USB-Anschluss fortsetze. Es geht dann auch so. Ich wähle das WLAN-Netz aus und entscheide mich für ein Passwort. Da der Stick bei Amazon im Online-Store gekauft wurde, ist er direkt auf meinen Namen und meine Amazon-Konto eingerichtet. Nach der Installation startet direkt ein Erklär-Video – sehr praktisch, schließlich liest niemand Bedienungsanleitungen.
Im Gegensatz zum Google Chromecast ist auch eine Fernbedienung mit dabei. Über das Menürad (wie beim iPod) und die sechs Tasten habe ich alle Funktionen im Griff. Das Bildschirmmenü ist absolut intuitiv: Am linken Rand stehen die Rubriken wie Filme, Serien, Spiele, Apps, Musik und Fotos. Über das Menürad bewegt man sich nach rechts durch die Inhalte der einzelnen Rubriken. Das einzige, was nervt: der Tastenton. Bei jedem Druck auf die Fernbedienung, macht es Zzzscht. Den kann man aber in den Einstellungen unter Töne und Bildschirm / Audio / Navigationstöne deaktivieren.
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Heimkino mit Riesenauswahl
Kommen wir zur Hauptfunktion: Fernsehen. Der Fire TV Stick ist in erster Linie ein Vehikel für Amazons Online-Videothek Instant Video. Als Prime-Abonnent habe ich Zugriff auf die Spielfilme und TV-Serien. Doch das Angebot umfasst nicht alle Inhalte. Weitere Spielfilme stehen mir zum Leihen (in HD – 4,99 €) oder Kaufen zur Auswahl. Was mir davon gefällt, setzte ich für später auf meine Watchlist. Ich kann die Heimkino-Funktion noch erweitern. Der Stick hat einen acht Gigabyte großen Flash-Speicher, den ich mit Apps bestücken kann. Dazu gehören die Mediatheken von Arte, ARD und ZDF, Streaming-Angebote wie Netflix und TED sowie der Zugriff auf meine eigenen Videos vom Medienserver via Plex.
Simple Spielkonsole
Der Stick macht meinen Fernseher auch zu einer rudimentären Spielkonsole. Beim Beach Buggy Racing fahre ich über den Strand. Zur Steuerung nutze ich die Fernbedienung, die Fire TV-App oder bestelle mir noch den Fire-Gamecontroller (40 €) bei Amazon. Will ich gegen andere ein Spiel spielen oder denen etwas auf dem Fernseher zeigen, mache ich dank Fire TV Stick meinen Fernseher zum Zweitbildschirm – Miracast nennt sich das.
Fotos zeigen und Musik hören
Mit der App Amazon Photos habe ich Zugriff auf meine Fotos vom iPhone. Die App sendet Bilder und Videos an die Amazon Cloud, von dort holt sich der Stick die Aufnahmen. Die auf dem großen Fernseher anzuschauen, vor allem mit mehreren Leuten, macht deutlich mehr Spaß. Wer bei Amazon schon mal Musik gekauft hat, findet in der Rubrik Musik sämtliche Alben. Eine nette Funktion, die allerdings nur Sinn macht, wenn der Fernseher an einen Verstärker mit guten Boxen angeschlossen ist. Über die Lautsprecher eines Flachbildfernsehers will man bestimmt nicht Musik hören.