Wildern in fremden Revieren: Apple strickt an einer eigenen Suchmaschine. Google bastelt an einer iOS 6 Karten-App.
Kara Swisher von AllThingsD hat dazu eine interessante Personalmeldung. Bill Stasior übernimmt die Ansagen bei Siri. Bislang ist er Chef von A9, einem Tochterunternehmen von Amazon, dass Suchtechniken für den Konzern entwickelt. Stasior ist ein schlauer Kopf, promovierte am MIT und lehrte dort auch. Berufliche Stationen waren Oracle, Netcentives und AltaVista bevor er 2003 zu Amazon kam.
Es dürfte kein Geheimnis sein, dass Apple zum großen Glück in der digitalen Welt noch eine Suchmaschine fehlt. Googles Vorsprung bei der klassischen Websuche dürfte uneinholbar sein. Darum setzt man in Cupertino auf Suchtechnik von Morgen. Sprachgesteuerte Suche, die auch Befehle bzw. Handlungen umsetzen kann. Also die Suche nach einem Theaterstück für heutee Abend, Kauf der Eintrittskarten, Ablage in Passbook und für hinterher noch eine Tischreservierung in einem Restaurant in Theaternähe.
Siri ist auf dem besten Weg zur Suchmaschine 2.0. Doch seit der Übernahme 2010 haben führende Köpfe wie Gründer Adam Cheyer und CEO Dag Kittlaus den Konzerndampfer wieder verlassen. Neben der eigentlichen Suche dürfte Stasior auch neue Formen des Suchmaschinenmarketings für Siri entwerfen. Schließlich will Apple hiermit als auch in Kombination mit iAd (Banner in Apps) Geld verdienen.
Dass Google der Rausschmiß seiner Karten bei Apple überrascht hat, ist schwer zu glauben. Auch dass es mehrere Monate dauern soll, bis eine Karten-App bei Apple eingereicht werden kann, erstaunt. Google hätte das kommen sehen müssen, dazu muss man nur bis drei zählen: 2009 übernahm Apple den Kartendienst Placebase.com, ein Jahr später folgt der Kauf vor 3D-Experten Poly 9 und seit 2011 findet man C3 Technologies auf der Apple-Landkarte. Das schwedische Unternehmen entwickelte 3D-Stadtansichten, genau wie sie nun der Flyover-Modus verwendet.
Kommentare anschauen (2)
Hallo! Es ist vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn auch Apple eine eigene Suchmaschine hat. Denn ich finde mittlerweile hat Google ein wenig zu viel Macht und ein wenig mehr ernst zu nehmende Konkurrenz im Suchmaschinengeschäft könnte nicht schaden. Nicht alles sollte von Google abhängen. Und Apple traue ich momentan so etwas noch am ehesten zu...
Viele Grüße
Christian
Christian, ich wäre sogar sehr dafür, wenn Google eine ernst zu nehmende Konkurrenz bekäme. Diese Seite hier hat das Penguin-Update von Google im April 2012 hart getroffen. Seitdem habe ich deutlich weniger Besucher. Die Gründe sind nicht einleuchtend und Google sagt Dir auch nicht warum und wie Du das als Seitenbetreiber wieder hinbekommst. Da ist man auf SEO-Berater angewiesen, die Ihr Wissen allerdings auch nicht von Google beziehen (reines Try and Error). Die Totale Abhängigkeit von Google als Seitenbetreiber nervt nicht nur, es ist auch gefährlich, weil komplett intransparent. Auf der anderen Seite: Apple ist auch nicht gerade für Transparenz bekannt...