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Apple präsentiert: ein dünneres MacBook und die Apple Watch

Neben Tim Cook präsentierte das ehemalige Top-Model Christy Turlington Burns die Apple Watch in San Francisco. Mit der Uhr lassen sich Anrufe annehmen, komplette Mails lesen und Kalendereinträge ansehen. Man kann per Digital Touch zwei Apple-Uhren miteinander verbinden, um Zeichnungen, Symbole oder den Herzschlag an eine zweite Uhr zu senden. Die Apple Watch erinnert den Träger daran, sich mehr zu bewegen und nicht nur am Schreibtisch zu hocken. Am Ende der Woche gibt es eine Zusammenfassung der Fitness-Aktivitäten inklusive Schritten und Herzfrequenz. Siri funktioniert auf der Uhr, seien es Befehle als auch diktierte Texte. Wobei: GPS- und WLAN werden vom iPhone genutzt. Das bedeutet, wer alle Funktionen der Uhr gebraucht, benötigt noch ein mindestens 699 Euro teures Smartphone in der Tasche.

Die Uhr gibt es in drei Editionen jeweils mit einem 38 und 42 Millimeter (Diagonale) Gehäuse aus Aluminium, Edelstahl oder Gold. Die Apple Watch kann man ab dem 10. April 2015 vorbestellen und ab diesem Tag in den Apple Stores ansehen. Zum Verkauf steht sie ab dem 24. April 2015. Die Preise reichen von 399 bis 1.249 Euro. Die Preissprünge beziehen sich bei gleicher Technik in der Uhr auf die unterschiedlichen Armbänder und Verschlüsse. Bei der Watch macht dies eine Preisspanne von 550 Euro. Die goldene Watch Edition startet bei 11.000 Euro und geht bis 18.000 Euro. Sie wir nur in ausgewählten Apple Stores verfügbar sein. Mit allen Kombinationsmöglichkeiten (Gehäuse und Armband) stehen 38 Kombinationen zur Auswahl – ungewöhnliche Vielfalt bei Apple.

VersionWatch SportWatchWatch Edition
Größe*38 mm42 mm38 mm42 mm38 mm42 mm
GehäuseAluminiumEdelstahlGold – 18 Karat
Preis399,- €449,- €649,-€699,- €11.000,- €13.000,- €
ArmbandSportarmbandSportarmbandSportarmband
Preis749,- €799,- €18.000,- €16.000,- €
ArmbandMilanaise- und div.
Lederarmbänder
div.
Lederarmbänder
Preis849,- €
Armbandmod. Lederarmband
Preis1099,- €1.149,- €
ArmbandGliederarmband
Preis1.199,- €1.249,- €
ArmbandGliederarmband
Space Black
Kombis10 Stück20 Stück8 Stück

* Gehäusediagonale: klein für Frauen, groß für Männer

Apps für die Uhr

Der Träger ruft Fluginfos (Bordkarten mit Code zum Betreten des Fliegers) im Bildschirm auf. Passsbook-artig tauchen auch  Hotelreservierungen auf der Uhr auf, sobald man das Hotel betritt. Mit einer Reservierung auf der Apple Watch lässt sich beispielsweise in W-Hotels direkt die Zimmertür öffnen, ohne am Check-In-Schalter eine Zimmer-Karte abzuholen. Die Uhr erkennt per Shazam Lieder. In Sachen Smart Home, zeigt Produktmanager Kevin Lynch, wie er das Kamerabild aus seiner Garage auf die Uhr überträgt und mit der Apple Watch aus der Ferne das Garagentor öffnet. Mit der Apple Watch kann man auch in Läden bezahlen. Stocard, die App für Kundenkarten, funktioniert auf der Uhr. Instagram zeigt Bilder von Freunden, We Chat bietet eine Chat-Funktion. Man kann ein Uber-Auto bestellen. Es gibt Wettervorhersagen, Sportnews, Twitter-Feeds und Kalendereinträge. Die Uhr verbindet sich per Bluetooth mit dem iPhone, um Daten zu übertragen. Im Büro oder zuhause kann man die Uhr ruhig ablegen, man verpasst nichts. Alle Mitteilungen werden auch per WLAN an die Uhr übertragen.

18 Stunden BatterielaufzeitDie Batterie hält einen ganzen Tag. Somit hat ein Tag nach Apples Definition nun 18 Stunden, denn das ist die Laufzeit. Der Träger kann sich als entscheiden, ob er nachts darauf verzichtet, seine Schlafwerte aufzuzeichnen oder er tagsüber einige Stunden auf die Apple Watch verzichtet, denn zum Aufladen muss man sie abnehmen und das magnetische Ladegerät an die Rückseite “klicken”.

Apple-eigener Wechselkurs Dollar/Euro

Sparfüchse aufgepasst: Apple hatte ja schon immer seinen ganz eigenen Dollar/Euro-Umrechnungskurs. Lag der bisher oft bei 1:1 hat er sich für uns Europäer gerade verschlechtert, der Dollar ist nun bei Apple mehr wert. Daher lohnt es sich, die Uhr bei der nächsten USA-Reise zu erwerben – zumal das Ladekabel einen USB-Stecker hat und somit das hiesige Netzteil genutzt werden kann. Die Apple Watch, 38 mm mit Edelstahlgehäuse und modernem Lederarmband in Schwarz, kostet in Deutschland 849,- Euro. In den USA dagegen nur 749,- Dollar, was auf dem freien Währungsmarkt aktuell 690,- Euro entspricht. Macht eine Ersparnis von 159 Euro oder knapp 20 Prozent.

Schlankheitskur für das MacBook

Apple hat das MacBook geschrumpft. Es ist an der dicksten Stelle nur noch 13,1 mm dick, 24 Prozent weniger als das schlanke MacBook Air. Das neue MacBook wiegt gerade mal 920 Gramm. Die Tastatur setzt auf einen Schmetterlings- statt Scheren-Mechanismus, so dass der Tastendruck präziser ausfällt. Das 12″ Retina-Display bringt es auf 2.304 x 1.440 Pixel. Das Force Touch Trackpad arbeitet mit vier Sensoren, so gibt es unterschiedlich starke Druckbefehle. Ein kräftiger Druck auf eine Adresse öffnet eine Landkarte, auf eine Zeitangabe in Mail, erscheint ein neuer Termin im Kalender. Damit macht Apple den rechten Mausklick überflüssig.

Nur noch einen Stecker

Noch etwas entfällt: die diversen Anschlüsse. Das neue Macbook hat nur noch einen Anschluss für alles. Der nennt sich USB-C. Dieser Anschluss ersetzt Strom, USB, HDMI, VGA und Bildschirm-Ausgang. Bislang ist Apple mit dem “Weglassen” ja immer gut gefahren. Auf Anhieb werde ich den Anschluss für meinen Drucker, externen Bildschirm, Maus und Tastatur vermissen oder für 90 Euro einen Adapter kaufen. Das MacBook kommt ohne Lüfter aus und bietet 35 Prozent mehr Platz für die Batterie. “Es hält den ganzen Tag“, so Marketingchef Phil Schiller – neun Stunden sollen drin sein. Die SSD-Festplatte fasst 256 GB. Damit ist klar, etliche Daten müssen in der Cloud und auf externen Speichermedien landen Das Notebook ist ab dem 10. April 2015 ab 1.449 Euro verfügbar. In den USA liegt der Startpreis bei 1.299 Dollar, auch hier lohnt die USA-Reise, wobei man dann das Problem mit dem anderen Tastaturlayout hat.

Dies ist erst den Anfang …

Tim Cook, Apple CEO über Apple TV

Apple Produkt-Updates

HBO, der Abo-Sender, bringt sein Streaming-Angebot ab April 2015 auf die Apple-Geräte. Für 14,99 Dollar pro Monat kann man in den USA auf der Apple TV-Box, dem iPad und dem iPhone die Serien und Filme des Pay-TV-Kanals sehen. Unter dem Namen HBO Now werden sämtliche Produktionen wie Game of Thrones, Entourage, Silicon Valley, Sopranos und natürlich Sex and the City abrufbar sein. Gleichzeitig senkt Apple den Preis seiner Streaming-Box auf 79 Euro (69 Dollar im Heimatmarkt). “Dies ist erst den Anfang…“, sagt Tim Cook bei der Präsentation, ohne es weiter auszuführen. Auf den lange erwarteten Fernseher aus dem Hause Apple warten wir weiterhin…

Medizinische Forschung mit dem iPhone

Inzwischen wurden 700 Millionen iPhones verkauft. CarPlay werde von jeder größeren Automarke unterstützt, so Cook. Auch Health sei gut angenommen worde: Über 900 Apps im Bereich Gesundheit und Fitness stehen zur Auswahl. Um das auszubauen, bietet Apple nun Research Kit an, ein Softwarepaket, das medizinische Forschung erleichtert. Zusammen mit Forschungseinrichtungen hat Apple das Open Source-Framework entwickelt. Es vereinfacht klinische Studien in Form von Apps, so Jeff Williams. Patienten können laufend und unabhängig vom Aufenthaltsort Daten sammeln und an ihre Ärzte senden. Apple erhält keinen Zugriff auf diese Gesundheitsdaten.

Apple Pay hatte einen extrem guten Start: Das kontaktlose Bezahlsystem fing im Oktober 2014 in den USA mit sechs Banken an, nun sind 2.500 Banken, die Kreditkarten ausgeben, mit dabei. Innerhalb von drei Monaten hat sich die Zahl der Akzeptanzstellen zum Bezahlen verdreifacht. Coca Cola-Automaten akzeptieren zukünftig ebenfalls Apple Pay.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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