24 Übernahmen in 18 Monaten
Was will Apple mit Beats?
Jahr | Unternehmen | Geschätzter Kaufpreis | Branche |
2008 | P.A. Semi | 278 Millionen Dollar | Prozessoren |
2009 | Lala | 17 Millionen Dollar | Musikdienst |
2009 | Placebase.com | unbekannt | Kartendienst |
2010 | Quattro Wireless | 275 Millionen Dollar | Werbevermarktung |
2010 | Siri | ca. 100 – 200 Mio. Dollar | Digitaler Assistent |
2010 | Intrinsity | 121 Millionen Dollar | Prozessoren |
2010 | Poly9.com | unbekannt | Kartendienst |
2011 | C3 Technologies | unbekannt | 3D-Karten |
2012 | Chomp.com | 50 Millionen Dollar | App-Store-Suche |
2012 | Anobit | 500 Millionen Dollar | Flash-Speicher, DSP |
2013 | Locationary | unbekannt | Landkarteninformationen |
2013 | Embark | unbekannt | Öff. Nahverkehrsinfo |
2013 | Topsy Labs | ca. 200 Millionen Dollar | Social Media Monitoring |
2014 | Test Flight | unbekannt | App Testing |
2014 | Beats | 3.000 Millionen Dollar | Kopfhörer/Streaming |
Nachtrag 29. Mai 2014:
Apple übernimmt Beats für 3 Milliarden US-Dollar
Der Deal ist perfekt: Apple ist der Kopfhörerhersteller (Beats Electronics), Musik-Streaming-Dienst (Beats Music) und die kreativen Köpfe drei Milliarden Dollar wert. Es ist bei weitem die größte (bekannt gewordene) Übernahme des Konzerns. Viele Beobachter schätzen den Kauf als Acquihire ein, also eine Übernahme, um an Personen zu kommen.
Dabei hatte Dr. Dre den Kauf mit diesem Video noch kurz vor Unterzeichnung in Gefahr gebracht. Besoffen lallt er zumsammen mit Sänger Tyrese Gibson vor der Kamera, dass die Forbes-Liste neu geschrieben werden müsse. “Der erste Hip-Hop Milliardär von der Westküste”, tönt Dr. Dre, dabei war der Vertrag von Apple-CEO Tim Cook noch nicht unterschrieben. Entsprechend schlecht kam das YouTube-Video beim Apple-Management an.
Immer weniger Neuveröffentlichungen bei iTunes
Musikproduzent Jimmy Iovine wird Vollzeit bei Apple in Cuppertino arbeiten, Dr. Dre bei Bedarf. “Apple hat Beats nicht gekauft, um cool zu sein“, sagt Eddy Cue, Chef der Internet Software und Service-Sparte bei Apple, auf der Code Conference (ehemals AllThings D). Doch die Zahl der Neuveröffentlichungen im iTunes Store sinkt dramatisch und auch beim Wachstum ist man in Cupertino unzufrieden. “Musik ist ein so wichtiger Teil in Apples DNA und wird auch immer sein. Beats wird unsere Musik-Produkte ergänzen, vom kostenlosen Streaming-Angebot iTunes Radio bis zum weltklasse Musik-Abo-Dienst von Beats und natürlich auch den Kauf von Musik in unserem iTunes Store”, sagt Cue laut Pressemitteilung.
Produktserien großer Musiker und Sportler
Dabei dürfte es Apple weniger um die Musik-Produktion, also Aufnahmen im Ton-Studio gehen. Aus der Inhalte-Produktion (Film, Musik, Presse etc.) hält sich der Konzern bislang konsequent raus. Es geht mehr um den Service- und Hardware-Kosmos rund um aktuelle Musik und pop-Kultur. Apple beeindruckt, wie Beats große Künstler zu eigenen Produktserien begeistern konnte. In der Pressemitteilung heißt es: “Music superstars including Lady Gaga, Lil Wayne and Nicki Minaj have designed their own customized Beats headphones and speakers. Fashion designers and street artists such as Alexander Wang, Futura and Snarkitecture have collaborated on special limited products, while renowned athletes including LeBron James, Serena Williams and Neymar use Beats as a critical part of their training and game day process. Beats has quickly become part of pop culture in the US and with the acquisition the Beats product lineup will be offered in many more countries through the Apple Online Store, Apple’s retail stores and select Apple Authorized Resellers.”