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Apples Pläne für eine eigene Navi-Software

Vom Werbesystem iAd war in Apples Stellungnahme gar nicht die Rede. Dafür ging es bei der Reaktion auf Locationgate um Verkehrsdaten. Nicht für ortsbezogene Werbung (sicher auch dafür), sondern für Stauvorhersagen benötige das Unternehmen die Geodaten der Nutzer.

Apple is now collecting anonymous traffic data to build a crowd-sourced traffic database with the goal of providing iPhone users an improved traffic service in the next couple of years.” An vergleichbaren Konzepten arbeiten Verkehrsforscher schon lange. Wenn jedes Auto seinen Standort an einen zentralen Rechner melden würde, könnten Staus vorgesagt, Ausweichrouten berechnet und Verkehrsleitsysteme angepasst werden.

Wer mithilfe seines iPhones tatsächlich einen Stau umfährt, ist gewiss bereit dafür zu bezahlen, Zeit ist schließlich Geld. Ein lukratives Geschäft für Apple. Das Unternehmen aus Cupertino dürfte bald eine eigene Navigationssoftware (Turn-by-Turn) mit Sprachansagen entwickeln.

Zum einen hat Wettbewerber Google soetwas bereits. Zum anderen würde ein eigenes Navi-System die Abhängigkeit von Google Maps reduzieren. Über kurz oder lang will Apple nicht mehr bei jeder Ortung auf das Kartenmaterial und die Datenbank von Google angewiesen sein.

Dafür sprechen auch die Unternehmens-Übernahmen in der Vergangenheit. Mit Poly 9 hat man das Know how für 3D-Karten erworben. Placebase.com entwickelte eigene Landkarten, das Unternehmen gehört mittlerweile auch zu Apple. Der Gründer und CEO des Unternehmens, Jaron Wladman, hat heute in seinem LinkedIn-Profil als Arbeitgeber stehen: Geo Team bei Apple.

Manche gehen sogar soweit zu spekulieren, Apple könnte gleich ein eigenes iCar bauen. Schließlich habe man mit Julian Höning im vergangenen Jahr einen Star-Autodesigner von Audi abgeworben.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.

Kommentare anschauen (1)

  • Eigentlich ganz guter und interessanter Ansatz, nur irgendwie beängstigend,wenn auch mein Auto rausposaunt wo ich bin...

    Das mit dem Auto halte ich für sehr unwahrscheinlich;-P

    Aber an sich ist es ne coole Idee;-)

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