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Apps und Umgang mit dem Smartphone für echte Gentlemen

Das Handy begleitet uns in allen Lebenslagen und ist im Job als auch im Privatleben die wichtigste Schnittstelle zu unseren Mitmenschen. Immer erreichbar und online zu sein ist für die Meisten normal, unverzichtbar und gleichzusetzen mit Lebensqualität. Doch im Umgang mit der neuen Technik müssen sich Regeln entwickeln und allgemein akzeptiert werden. Doch welche sind das? Darf man im Restaurant telefonieren oder unter dem Tisch auf das Display schauen? Darf man per App bei einem Todesfall kondolieren? Der Handyshop 7mobile hat Moritz Freiherr Knigge um zehn Regeln für den stilvollen Umgang mit dem Smartphone geboten. Und für den echten Gentleman haben wir noch sieben passende Apps zusammengestellt.

1. Sixtyone Minutes – der digitale Assistent

Wir hätten alle gern die eigene Sekretärin, die uns lästige und zeitraubende Aufgaben abnimmt. Die App Sixtyoneminutes aus Berlin liefert genau das in digitaler Form. Tisch im Restaurant reservieren, der Freundin Blumen schicken. Sämtliche zu vergebenden Aufgaben tippt oder diktiert der Nutzer in die App. Die Rückmeldung erfolgt ebenfalls per Text innerhalb der App. Sobald eine neue Nachricht eintrifft, erhält der Auftraggeber eine Push-Mitteilung, so dass keine Antwort ungesehen bleibt.

2. ZipJet – Berlins mobile Reinigung

Jeden Morgen durchstöberst Du Deinen Kleiderschrank auf der Suche nach frischen Hemden und findest nur welche, die schon leicht muffig riechen? Dafür gibt es eine Lösung: ZipJet! Der mobile Wäscheservice holt Deine Wäsche ab, reinigt sie und bringt sie innerhalb von 24 Stunden frisch gewaschen zu Dir zurück. Und mal ehrlich: Einen eigenen Wäsche Butler zu haben, ist schon ziemlich sexy. ZipJet wurde 2014 st ein Unternehmen von Rocket Internet, das von Florian Färber (Berlin) und Lorenzo Franzi (London) 2014 gegründet und gehört heute zu Rocket Internet. Der Reinigungservice wird seit November 2014 in London und seit Januar 2015 in Berlin angeboten.

3. Freelatics – sportlich aktiv

Keine Zeit und Lust in Fitness-Studio zu gehen, um an seelenlosen Geräten Eisen zu stemmen? Freelatics motiviert Dich – allein oder in Gruppen – zu Übungen mit dem eigenen Körpergewicht – kein Zubehör notwendig. Du meinst, dass ist was für Mädchen, der mache nun 30 Burpees.

4. Distiller – Whiskey Guide

Ein exquisiter Whiskey ist unter zeitlosen Männern ebenso begehrt wie ein edler Tropfen Wein. Ein wahrer Gentleman weiß die rauchigen Aromen zu unterscheiden und Single Malt ist für ihn kein Fremdwort. Die Distiller App hat immer eine gute Empfehlung für Dich parat und führt Dich durch die vielfältige Welt der Whiskey Aromen. Auf einem Gebiet sollte der Gentleman mit Fachwissen glänzen, ob das nun Wein, Rum, Gin, Grillen, Schokolade oder Tabak (eZigaretten) sind, ist einfach eine Geschmacksfrage.

5. Circa News – Nachrichten

Als Gentleman sollte man wissen was in der Welt passiert. Umfassend informiert zu sein, demonstriert Reife und gibt Stoff für fast jede Unterhaltung oder Diskussion. Aber wer hat noch Zeit sich lange Artikel durchzulesen? Hier tritt die App Circa in Aktion und liefert Dir einen Überblick über die News der wichtigsten Publikationen.

6. Tie-a-Tie Deluxe – Krawattenknoten

Stilsicherheit gehört bei einem aufstrebenden Gentleman einfach dazu. Das gilt auch für den richtigen Krawattenknoten. Selbstverständlich weißt Du als Gentleman, dass es Anlässe gibt, zu denen man eine Krawatte tragen sollte, allerdings weißt Du nur vage, wann ein solcher Anlass gegeben ist oder wie man diesen verflixten Knoten macht. Darüber musst Du Dich nicht länger sorgen. Tie-a-Tie Deluxe (0,99 Euro) zeigt Dir welcher Krawattenknoten wann angemessen ist und bietet Dir zusätzlich eine step-by-step Anleitung für 7 verschiedene Krawattenknoten. Wenn es nicht nur bei der Krawatte bleiben soll, hilft Modomoto beim stilsicheren Einkauf – Curated Shopping.

7. Table Manners from William Hanson – Tischmanieren

Schmatzen, Schlürfen und mit vollem Mund reden ist Dir vielleicht nicht fremd und mag lustig klingen, ist aber definitiv beim nächsten Essen mit Deinem Boss nicht angebracht. Wirf vorher noch einen Blick auf William Hansons Tischmanieren (2,99 Euro) und Du wirst eine gute Figur machen.

Der Handy-Knigge: Zehn Regeln für die Smartphone-Nutzung in der Öffentlichkeit

1. Das Handy im Restaurant

Grundsätzlich gilt dem Gegenüber im Restaurant oder Café die volle Aufmerksamkeit. Wer das Handy aber nicht ausschalten möchte oder einen wichtigen Anruf erwartet, stellt es besser auf lautlos oder Vibration und kündigt diesen bestenfalls seinem Gegenüber an. Kommt der Anruf schließlich, sollte eine kurze Entschuldigung selbstverständlich sein. Für das Telefonat am besten nach draußen gehen und nicht länger am Hörer bleiben, als ein Toilettengang dauern würde.

2. Telefonieren unter Fremden

Ob in der Bahn oder an belebten Plätzen – die Umwelt freut sich über dezente Klingeltöne und leise Gespräche. Knigge empfiehlt einen Mindestabstand von drei Metern zu den Mitmenschen – dies sollte auch und vor allem während eines Telefongesprächs gelten. Und immer daran denken: Ein Telefonat zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich als ein normales Gespräch. Der Grund liegt in der Tatsache begründet, dass nur ein Teil der Unterhaltung mitgehört werden kann und das Gehirn deshalb automatisch die fehlenden Passagen dazu erfindet.

Benimmexperte Moritz Freiherr Knigge

3. Sound und Co.

Grundsätzlich sollten für Videos, Games und Musik Kopfhörer genutzt werden. Auch Signale für Anrufe, Push-Mitteilungen und andere Benachrichtigungen sollten besser lautlos oder als Vibration erfolgen. Sollte es doch mal laut klingeln, sollte man sich bemühen, den Anruf schnell anzunehmen. Es lange klingeln zu lassen, um erst mal in Ruhe auf dem Display zu schauen, wer da anruft, ist unhöflich. Im Übrigen sollte man auch die Tastaturtöne ausstellen, da sie Menschen in Hörweite stören.

4. Augen nach vorn

Wer zu Fuß unterwegs ist, seinen Blick nicht vom Display abwenden kann und deshalb Kollisionen mit anderen Passanten provoziert, gilt zu Recht als rücksichtslos. Es sei denn, Sie befinden sich in der chinesischen Stadt Chongqing, denn dort wurde extra ein Bürgersteig für Menschen festgelegt, die Ihre Augen nicht vom Display lassen können.

4. Kommunikationsregeln beim Chatten

Im Gegensatz zu Emails, geht es bei Kurznachrichten via WhatsApp oder Facebook ein wenig lockerer zu. Doch auch in der virtuellen Welt sollten einige Regeln der Höflichkeit beachtet werden. Eine kurze Begrüßung zum Auftakt einer Kommunikation empfiehlt sich ebenso wie eine möglichst korrekte Rechtschreibung. Eine typische Fehlerquelle ist außerdem die Autokorrektur – vor dem Abschicken sollte der Text dementsprechend noch einmal überflogen werden. Enthalten wiederum die empfangenen Nachrichten Fehler, sollte von einer Korrektur abgesehen werden, sofern nicht wichtige Fakten betroffen sind.

5. Selfie und Selbstinszenierung

Neben der Kommunikation ist das Ablichten von Schnappschüssen die wichtigste Aufgabe eines Smartphones. Doch unbedacht geteilte Fotos fremder Menschen auf Portalen und via Social Media Kanälen können auch schaden. Es wird deshalb empfohlen, ausschließlich Inhalte zu posten und zu veröffentlichen, die Chef und Mutter gleichermaßen sehen dürften und die von den Abgelichteten bestmöglich abgesegnet wurden.

6. Achtung: Shitstorm!

Erst denken, dann posten! Nicht umsonst wurde das Wort Shitstorm schon zum Anglizismus des Jahres gewählt. Denn unbedachte Postings können eine Welle der Empörung ungeahnten Ausmaßes auslösen. Und kommt der digitale Mob erstmal ins Rollen, werden auch oft die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. So sorgte z.B. der Hashtag #hasjustinelandedyet für tausende negative Kommentare, weil eine New Yorkerin, bevor sie nach Afrika flog, folgenden Satz tweetete: “Auf dem Weg nach Afrika. Hoffentlich bekomme ich kein Aids. Nur Spaß. Ich bin weiß!” Die Konsequenz: Die PR-Managerin verlor ihren Job und ist nun weltweit bekannt.

7. Ortswechsel

Nicht jeder Ortswechsel sollte auf Facebook gepostet werden – es sei denn, man ist auf der Suche nach Stalkern. Vor allem während ausschweifender Partynächte kann auf das Bekanntgeben jedes Clubs und jeder Bar verzichtet werden. Immer daran denken: Auch wenn die Facebook-Aktivitäten nur für Freunde sichtbar sind, bleibt ein Restrisiko. Irgendwer kennt immer irgendwen, der es dann doch auf der Timeline sehen konnte.

8. Emotionale Statusmeldungen ohne Kontext aka „vague booking“

Zusammenhanglose Emotionen und Statusmeldungen wie „Ich bin schon wieder so genervt!“ oder „Ich bin völlig aus dem Häuschen!“ enervieren Freund und Feind gleichermaßen – egal ob bei Twitter, WhatsApp oder Facebook. Wie im analogen Leben hilft auch im digitalen die altbewährte Regel: „Lieber dreimal tief durchatmen als seinen Emotionen freien Lauf lassen.

9. Freunde markieren

Die Namen von Freunden sollten nicht ungefragt sichtbar gemacht, bzw. Freunde und Bekannte sollten nicht per se markiert werden (auch wenn diese die Verlinkung erst freigeben müssen). Besonders nicht, wenn es sich um möglicherweise unvorteilhafte Schnappschüsse auf Partys und Orgien handelt. Tabu ist auch der Hinweis auf politische oder gesellschaftliche Haltungen. Selbst wenn die Betroffenen diese tatsächlich vertreten, sollten sie selbst darüber entscheiden können, wann, wo und wie diese nach Außen getragen werden.

10. Absolute No-Gos

Ob Kino, Theater oder Konzerte – es gibt Orte, an denen das Smartphone ein absolutes No-Go ist. Auch sollte nicht jede Nachricht digital kommuniziert werden, wie beispielsweise das Beenden einer Beziehung. Hingegen sind Beileidsbekundungen per WhatsApp oder Facebook erlaubt. Der schriftliche oder persönliche Weg ist sicherlich die Königsdisziplin; und doch gilt: Lieber digital als gar nicht kondolieren!

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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