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Arbeitet Apple an einer Watch?

Es klingt komisch, vielleicht sogar unglaubwürdig: Apple arbeitet an einer Uhr. Die Gerüchte gibt es schon länger und jetzt behauptet ein Autor der New York Times, man experimentiere bereits eine Weile mit Armbanduhren in Cupertino. Erstaunlich. Zum einen weil mein iPhone meine Armbanduhr komplett ersetzt hat. Zum anderen weil es eine komplett neue Produktkategorie für Apple wäre. Zudem eine mit nicht sonderlich großen Margen. Und zum Dritten weil gerade heute Tom Cook auf einer Goldman Sachs Veranstaltung wiederholt sagte: “Because we’re not a hardware company, we have other ways to make money and reward shareholders.” Ein Satz der aufhorchen lässt.

Die Apple Watch

Auf der anderen Seite spricht für eine iWatch: So ein Produkt gibt es noch nicht (von Apple). Eine Uhr, die Mitteilungen aus Apps, Termine, Wetter, Anrufe und Erinnerungen anzeigt, wäre reizvoll. Wie soetwas aussehen kann, zeigen italienische Anbieter mit ihrer i´m Watch (299 Euro) bereits. Per Bluetooth nimmt die Uhr Verbindung zum Smartphone auf und zeigt Informationen an. Trotz wiederholter Anfrage beim Hersteller, konnte die iPhone-Fan-Redaktion das Produkt noch nicht testen.

Apples Prototyp habe eine gebogene Glasoberfläche, ansonsten weiß der Times-Autor nicht viel über die technische Ausstattung der iWatch zu berichten. Eine Verbindung mit der Sprachassistentin Siri wäre praktisch. Unklar ist auch, ob es eine Herren- und eine Damen-Version geben wird. Die bislang im Netz kursierenden Modelle dürften vor allem Männern gefallen. Mashable präsentiert etliche Design-Entwürfe (siehe oben), von Gestaltern wie Antonio DeRosa, Yrving Torrealba und Anders Kjellberg.

Keine Hardware Company

Dass der Chef des iPhone-iPad-Mac-Herstellers heute bei einer Bankkonferenz in New York behauptete, Apple sei kein Hardwareunternehmen, läßt den Beobachter erstaunt zurück. Cook betonte, dass man im Vergleich zu anderen Software und Service-Anbieter mit 3,7 Milliarden Dollarn Umsatz im ersten Quartal 2013 im Bereich iTunes/Software/Services gut dastehe. Dies ist das Geschäft mit Musik, Apps, iTunes Match, der iCloud und anderen Webdiensten. Der Umsatz ist gut, verteilt sich jedoch auf rund 120 Länder und bleibt deutlich hinter iPhone (30,7 Mrd. $), iPad (10,7 Mrd. $) und Mac (5,5 Mrd. $) in dem Quartal zurück. Man könnte die Aussage auch so verstehen, dass Apple hier zukünftig stärker wachsen möchte. Bisland fehlen beispielsweise Streaming-Angebote bei iTunes. Auch lassen sich noch nicht alle Medienformate (Filme, Serien, Hörbücher) über die iCloud mit allen Geräten abgleichen.

Was könnte Apple noch herstellen? Nach erwartetem Fernseher und einer Armbanduhr, freue ich mich auf Eure Vorschläge in den Kommentaren.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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