Endlich Urlaub! Wunderbar, aber auf das Smartphone muss niemand verzichten. Wer hohe Roaming-Gebühren fürchtet, für den gibt es Auswege. Außerdem helfen etliche Apps im Ausland.
Gut vorbereitet in den Urlaub!
Machen Sie vor der Abreise ein Backup – vor allem von Ihren Fotos. Wenn Sie mit iTunes auf dem Rechner synchronisieren, werden alle Kontakte, Apps, Musik und Fotos gesichert. Wird das iPhone gestohlen oder geht kaputt, sind nicht sämtliche Bilder oder Telefonnummern auf immer verschollen.
Danach sollten Sie noch ein paar neue Fotos machen. Von Ihrem Reisepass, der Krankenversicherungskarte, der Hotelreservierung sowie den Dokumenten zur Reiseversicherung. So können Sie bei Verlust der Papiere immer noch wichtige Angaben wie Vertrags- oder Kundennummern nachschauen.
Sie wollen sich im Urlaub erholen, doch Ihr iPhone muss ran – das kostet Energie. Der Akku ist die Achillesverse des Smartphones. Vergessen Sie also Ladekabel und Netzstecker nicht. Hat Ihr Reiseland ein komplett anderes Stromsystem und andere Stecker? Dann muss ein Adapter her. Praktisch ist auch ein wenig Extra-Energie für lange Touren in der Natur. Der USB Turbo Charger von Proporta beispielsweise liefert zeitgleich Energie für ein iPhone und ein iPad (zwei USB-Anschlüsse), das kleine schwarze Kästchen hat aber auch Adapter für noch mehr Geräte.
Daten-Roaming im Ausland deaktivieren
“Nach Hause telefonieren…” Selbst, wenn Sie nicht mit ihrem iPhone telefonieren, es nimmt Kontakt mit diversen Servern auf. Sei es, weil die Mailfunktion auf Push steht, weil die Visual Voicemail Nachrichten abfragt oder eine kleine vorlaute App eine Verbindung herstellt. Deaktivieren Sie vor der Abreise ins Ausland in den Einstellungen unter Allgemein / Netzwerk das Daten-Roaming – dann herrscht (Daten-) Ruhe.
WLAN im Ausland
So richtig toll ist das mit der Datenruhe aber auch nicht. Ein iPhone ohne Internetanbindung ist wie ein Gummiboot auf Land. Das macht keinen Spaß. WLAN ist eine Alternative. Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass kostenloses WLAN auf dem Hotel-Zimmer genauso dazugehört wie fließendes Wasser und ein Fernseher. Leider haben das noch nicht alle Hotelmanager eingesehen.
Auch bei deaktiviertem Daten-Roaming, funktionieren alle Apps, wenn ein WLAN-Netz zur Verfügung steht. Wer aber auch am Strand und auf dem Berggipfel seinen Facebook-Status aktualisieren will, kommt um eine lokale SIM-Karte nicht herum. In Simlock-gesperrte iPhones lassen sich aber keine fremden Karten einsetzen. Ein Ausweg sind UMTS-Router wie die MiFi. Der große Vorteil: Bis zu fünf Leute können zeitgleich auf das Funksignal per WLAN zugreifen. Außerdem bleibt man unter seiner gewohnten Rufnummer erreichbar.
Für eine MiFi benötigt man eine Daten-Prepaid-Karte. Das bieten fast alle Provider und deren Discount-Töchter an. Bei meiner letzten Reise nach Österreich habe ich mit Yesss.at (eine Orange-Tochter) gute Erfahrung gemacht. Für zehn Euro gab es in der Poweroption 1,5 GB für einen Monat. Allerdings verschickt der Anbieter die SIM-Karte nur innerhalb des Landes, die muss dann also direkt an das Hotel / Ferienhaus geschickt werden.
Wer keine Lust auf´s Provider-Fremdgehen hat, sollte seinen Anbieter nach Auslandstarifen fragen – für Telefonate und Daten. Bei der Telekom heißt das beispielsweise Travel & Surf. Da gibt es für Europa Tagespässe ab 1,95 Euro (10 MB) und Wochenpässe für 14,95 Euro (100 MB schnell, danach Schneckentempo). Dank EU-Regelung gibt es nach dem Urlaub auch keine Horrorrechnungen mehr. Die Maximal-Tarife wurden innerhalb der EU gedeckelt, der Provider muss den Nutzer zudem bei Erreichen bestimmter Rechnungssummen informieren und der Kunde muss einer weiteren Datennutzung im Ausland explizit zustimmen.
Das geht´s lang – Navigation
Damit man im Ausland überhaupt weiß, wohin die Reise geht, empfehlen sich Navi-Apps – insbesondere, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Die GPS-Ortung mit dem iPhone verursacht keinerlei Kosten. Eine Datenverbindung benötigt das iPhone lediglich für das Laden der Karten – so ist es bei Google Maps. Die klassischen Navi-Apps haben das Kartenmaterial jedoch im iPhone gespeichert, darum sind sie meist über ein Gigabyte groß. Für Deutsche Telekom-Kunden bietet sich die kostenlose Variante von Navigon an. Weitere Alternativen sind Tom Tom Europa oder iGo Europe. Doch sollte man vor dem Kauf genau schauen, ob die Version auch das Kartenmaterial für das gewünschte Reiseland enthält. Meist sind die Karten noch um POI – Points of Interest – also Restaurants, Hotels und Tankstellen ergänzt. Viele werben mit der Google Lokal-Suche, doch – richtig erkannt – die braucht natürlich wieder eine Internetverbindung.
Was hat er gesagt? – Übersetzer
Wörterbücher gibt es viele. Wirklich beeindruckt hat mich Google Translate. Der Übersetzer funktioniert mit einer Audio-Aufnahme der fremdländischen Worte und bietet einen übersetzten Text. In die andere Richtung funktioniert das auch. Nachteil: Die App muss mit Google-Servern Kontakt aufnehmen. Wer sich nur mithilfe von Zeichen und Zeichnungen verständigen kann, fährt gut und offline mit Icoon. Hat man die passende Sprache vor der Abreise für Wordshot heruntergeladen, spart man sich die Roaminggebühren. Die App arbeitet mit Augmented Reality. Kamera auf ein Strassenschild, die Speisekarte oder anderen gedruckten Text richten und es erscheint im Display – wie von Zauberhand – die deutsche Übersetzung. Faszinierend.
Was für einen Baustil hat diese Kirche?
Reiseführer sind schwerer Ballast, zumindest wenn sie in gedruckter Form mitreisen. Darum haben fast alle klassischen Reiseführer-Anbieter auch iPhone-Apps. Hier sollte man aber vorher genau schauen, welche unterwegs eine Datenverbindung aufbauen und welche komplett ohne auskommen. Ganz ohne schaffen es Skobbler und Offmaps 2, beide setzten auf Kartenmaterial von Open Street Map (Das Wiki für Karten). Die entsprechenden Länder bzw. Städte lädt man sich vor der Abreise auf das iPhone. Man kann sich bei Offmaps 2 sogar seinen eigenen Reiseführer mit Texten und Bildern aus Wikipedia zu Sehenswürdigkeiten zusammenstellen.
Lästige Pflicht – Postkarten schreiben
Postkarten schreiben nervt: Die Motive sind meist öde, man muss das richtige Porto erfragen und einen Briefkasten finden. Dann kommen die Grüße oft erst nach der eigenen Rückkehr bei den Empfängern an. Mit Apps wie Funcard, Kartensender, Pokamax und Postkarte 24 schießt man mit dem iPhone ein Foto, tippt einen individuellen Text und sendet das ganze per Internetverbindung nach Deutschland. Hier wird die Postkarte auf dickem Papier gedruckt und per Post verschickt. In der Regel dauert das zwei Werktage und kostet rund 1,90 Euro pro Postkarte.
Auf der Reise – Alle Finanzen unter Kontrolle
Hat ein Schurke das Konto leer geräumt? Was wurde bei der Kreditkarte bereits belastet? Antworten auf diese drängenden Fragen liefert iOutBank Pro. Die mobile Banking App für iPhone und iPad verschafft Ihnen einen aktuellen Überblick über Ihre Konten bei Banken, Sparkassen als auch Wertpapierkonten. Eine Abfrage des eigenen PayPal-Kontos wird im nächsten Urlaub möglich sein.
In Sachen Finanzen gibt es noch weitere nützliche Helfer: Der Convertbot rechnet im Handumdrehen Wechselkurse aus. Um tagesaktuelle Umrechnungskurse verwenden zu können, benötigt die App allerdings eine Internetverbindung. Alle sonstigen Umrechnungen geschehen offline. Da kann man Temperaturangaben von Fahrenheit in Grad Celsisus umrechnen oder erfahren, wie weit eine Meile oder wie schwer eine Unze ist.
Das iPhone wetterfest machen
Das iPhone braucht zwar keine Sonnencreme, aber damit es auch gegen Ende des Urlaubs noch seine Dienste leistet, empfiehlt sich folgendes zu beachten. „Der digitale Begleiter fühlt sich bei 0 bis 35 Grad am wohlsten. Da im Sommerurlaub diese Temperaturen in der prallen Sonne schnell überschritten werden, sollte man darauf achten, das iPhone im Schatten aufzubewahren und vor zu hoher Luftfeuchtigkeit zu schützen. Alle Pool und Strandliebhaber sollten darüber hinaus daran denken, dass das iPhone sand- und wasserscheu ist“, sagt mstore-Geschäftsführer Martin Willmann. Auf Nummer Sicher geht man deshalb mit einer sand- und spritzwassersicheren Hülle, wie beispielsweise der iSkin Revo 4 von Falcon. Das Case aus japanischem Premium-Silikon ist feuchtigkeitsbeständig und schützt alle Tasten sowie Vorder- und Rückseite. Dank des Port-Covers dichtet es sogar den Lade-Anschluss ab und bewahrt ihn vor Feuchtigkeit und Sand. Wer vielleicht doch mal im Wasser fotografieren oder filmen will, sollte sich z.B. iDry, die wasserdichte iPhone-Schutzhülle zulegen.
So, der iPhone-Fan wünscht einen schönen Urlaub, kommt alle heil wieder.