Huch, der Kopfhörer redet ja mit mir. Sobald die Bluetooth-Verbindung zwischen meinem iPhone und dem i30 von Turtle Beach, steht, sagt mir das eine Frauenstimme, zwar auf Englisch, aber dennoch nett. Sie sagt mir auch, ob das Mikrofon und die Rauschunterdrückung eingeschaltet sind, auch wenn ich zwischen den vier Audio-Presets wechsel (z.B. Bass- oder Treble-Boost), sagt sie mir welcher gerade aktiv ist. Das ist praktisch, denn wenn man den Kopfhörer auf den Ohren hat, sieht man ja nicht, welchen Knopf man gerade drückt. Alternativ kann man die iPhone-App von Turtle Beach für die Audioeinstellungen verwenden, aber praktischer ist es schon, wenn das Smartphone in der Hosentasche bleiben kann.
Gamer Kopfhörer
Mit seiner iSeries i30 und i60 wendet sich der US-Hersteller an die Apple-Jünger. Das Unternehmen aus Valhalla im Bundesstaat New York ist vor allem in der Gamer-Szene bekannt – bei den entsprechenden Headsets mischen die ganz vorne mit. Für Mac-Nutzer ist der i60 gedacht (400 Euro). Der Kopfhörer bietet 7.1 Raumklang mit nur zwei Hörmuscheln. Diesen Top-Bluetooth-Kopfhörer durfte ich nur mal testweise aufsetzen und mir Soundclips aus Filmen anhören. Wow, das macht Lust auf einen kompletten Spielfilm am Desktop. Der Raumklang ist wirklich beeindruckend. Als Steuereinheit erhalten Käufer ein Kästchen mit Drehrad dazu, das äußerlich ein wenig an den Mac Mini erinnert.
Die etwas günstigere Variante der iSeries, den i30 (300 Euro), durfte ich etwas länger auf den Ohren haben. Dieser Kopfhörer mit energieschonendem Bluetooth 4.0 ist für den Einsatz am iPhone und iPad gedacht. Wer gerade keine Bluetooth-Verbindung hat, beispielsweise weil er die Stereoanlage nutzt, kann den i30 per Audiokabel (3,5 mm Klinke) mit seinem Verstärker verbinden.
Telefonieren mit dem i30 von Turtle Beach
Neben diversen Schaltern und Lautstärkewippe verfügen die Hörmuscheln auch über zwei Mikrofone. Somit kann man den Kopfhörer für Telefonate mit dem iPhone nutzen. Die Audioqualität für den Träger ist perfekt, zumal er die Stimme des Gesprächspartners nun auf beiden Ohren hat. Im Test war es für den Angerufenen jedoch etwas unangenehm, da die Sprache vom Kopfhörer mit leichten Unterbrechungen ankam. Ob das am i30 oder der Telefonverbindung lag, war nicht zu ermitteln. Der Effekt trat häufiger auf. Die Mikrofone lassen sich natürlich auch für einen Chat am Rechner oder die Siri-Steuerung am iPhone und iPad nutzen.
Die eingebaute Batterie hält für 15 Stunden Audio-Nutzung, danach muss das USB-Kabel ran. Was praktisch ist, bei aktiver Bluetooth-Verbindung steht im iPhone-Display neben dem Bluetooth-Symbol eine Ladeanzeige für die Kopfhörerbatterie. Mit dem i30 werden eine Stofftasche für den Transport, ein USB-Ladekabel und ein Audiokabel mitgeliefert.
Insgesamt macht der i30 einen soliden Eindruck, was man dem stolzen Preis auch erwarten darf. Die Verarbeitung ist hochwertig. Der Kopfbügel sitzt gut und die Hörmuscheln lassen sich je nach Kopfform verschieben. Das Gewicht (312 g) ist angenehm und stört auch bei längerem Tragen nicht. Die Muscheln sind gut gepolstert und halten Außengeräusche gut ab. Diese perfekte Dichtung sorgt allerdings auch dafür, dass die Ohren nach einer Weile schwitzen.
Fazit
Mit dem Klang war ich sehr zufrieden. Das ist deutlich besser als bei den meisten In-Ear-Kopfhörern. Auch wenn ein kabelgebundener Kopfhörer sicher noch einen Muck mehr bei der Audioqualität herausholen würde, ist die Bewegungsfreiheit ohne ein Verheddern in Kabeln den Kompromiss allemal wert. Mit einem Hörbuch auf den Ohren wurde sogar das Staubsaugen der Wohnung zu einem kurzweiligen Vergnügen. Somit gibt es gute Noten von mir, lediglich der Preis stört mich ein wenig. Nur weil das Zubehör für Apple-Geräte ist, muss es doch nicht gleich überteuert sein. 400 Euro für den i60 ist schon extrem viel. Schaut man sich das Top-Modell XP510 Wireless für die Xbox und PlayStation aus dem Hause Turtle Beach an, dann gibt es den kabellosen Kopfhörer mit 7.1. Dolby-Surround bei Amazon bereits für 280 Euro.