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Codecheck entlarvt Umweltsünden

Gegen die Lebensmittelampel konnte sich die Lebensmittelindustrie dank ihrer zahlreichen Lobbyisten erfolgreich zur Wehr setzen. Macht nichts, denn im Zeitalter des mobilen Internets findet letztlich jede Information ihren Weg. Dafür sorgt unter anderem Codecheck, eine in der Schweiz ansässige gemeinnützige Organisation, die sich vorwiegend über Stiftungen, Spenden und Fördergeldern finanziert.

„Hinter Codecheck steht die Idee, den Konsumenten mehr Informationen über alltägliche Gebrauchsartikel zugänglich zu machen“, erklärt Codecheck-Gründer Roman Bleichenbacher.  Als Schlüssel dient dabei der Barcode als weltweit einheitliches System zur Produktidentifikation. „Der Strichcode macht Produkte eindeutig identifizierbar“, erklärt Bleichenbacher. „Deshalb kann man ihn genauso gut auch im Dienste des Kunden nutzen, indem man ihn mit relevanten Verbraucherinformationen verknüpft.“

Codecheck gibt es seit einiger Zeit auch als kostenlose iPhone-App für den täglichen Einsatz im Supermarkt. Dazu bedarf es allerdings einer ruhigen Hand, ausreichender Beleuchtung und einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüber argwöhnischen Blicken von Seiten der Miteinkäufer und der Marktpersonals. Mit etwas Übung und Gelassenheit gelingt das Einscannen aber schnell und zuverlässig. Und die Geduld lohnt sich: Innerhalb von Sekunden erscheinen die Produktinfos aus der ständig anwachsenden Codecheck-Online-Datenbank auf dem Display.

Wie viel Fett, Salz und Zucker enthalten die Cornflakes wirklich? Wurde ihnen Eisen zugesetzt und ist dies angesichts des heute herrschenden breiten Nähstoffangebots überhaupt sinnvoll? Enthält die Salami Natriumnitrit, das im Verdacht steht, Krebs auszulösen? Wie beurteilen unabhängige Öko-Institute das Produkt? Alle Infos werden vom Codecheck-Team sowie den Nutzern selbst zusammengetragen, übersichtlich geordnet und mit nützlichen Links zu weiterführenden Informationen versehen. Neben Lebensmitteln werden auch Kosmetik und andere Haushaltsprodukte erfasst.

Ging es bei Codecheck bislang vorwiegend um die eigene Gesundheit, so kommen seit Neustem auch Umweltfragen zu ihrem Recht. Die Codecheck-Gemeinde erfährt nun auch, ob die Fischstäbchen von Arten stammen, die vom Aussterben durch Überfischung bedroht sind. Auch die immer mehr in die Kritik geratende Verarbeitung von Palmöl, für dessen Anbau riesige Flächen des indonesischen Urwaldes gerodet werden, entgeht dem kritischen Blick des iPhones nicht mehr. Für das Überleben der Orang-Utans verzichtet man doch gerne auf die eine oder andere Nascherei.

Für alle, die es genau wissen wollen, wird die Codecheck-App schnell zum unverzichtbaren Begleiter beim täglichen Einkauf. Dass einem dabei manch ein geliebtes Fastfood-Produkt für immer vergällt wird oder einem der Schokoriegel in der Mittagspause im Halse steckenbleibt, muss man wohl in Kauf nehmen. Auch dass angesichts der interessanten Lektüre ein Einkauf schon mal doppelt so lange dauern kann.

Meine Wertung

Preis: Kostenlos; Größe: 1,9 MB

Thorsten Schultz: Thorsten Schultz ist Smartphone-Nutzer der ersten Stunde. Als Sparfuchs interessieren ihn vor allem Tarifangebote und Zubehör-Schnäppchen für iPhone und iPad. Außerdem ist er der fleißigste Zubehör-Tester der Redaktion.

Kommentare anschauen (1)

  • Ich habe mir die App gestern für Android geholt und muss sagen, dass die echt über ist. Ich persönlich finde die Nährwert-Ampel und die Infos zu den Inhaltsstoffen wirklich gut - obwohl man manchmal nicht wissen will, was da so drin ist.

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