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Das iPhone zur Geldbörse machen

Apple arbeitet daran, das iPhone zu universellen Geldboerse zu machen, mit der sich jeder erdenkliche Einkauf abwickeln lässt: Vom Klamottenkauf über Konzerttickets bis zum Kaffee im Pappbecher. Dafür spricht der Neuzugang von Benjamin Vigier bei Apple in Cupertino. Der Franzose wurde kürzlich als Produktmanager Mobile Commerce eingestellt.

Zuvor war er bei mFoundry tätig. Das Unternehmen aus Larkspur (Kalifornien) ist auf Lösungen für Near Field Communication (NFC) spezialisiert. Das ist eine Technik zum Austausch von Daten zweier elektronischer Geräte. Dabei werden die Informationen, unter anderem per Bluetooth, über kurze Distanz, beispielsweise iPhone und Kassensystem, ausgetauscht. Vigier hat unter anderem für Starbucks, Paypal und Sprint mobile Bezahllösungen, so genannte eWallets, entwickelt.

Apple testete Ende 2009 in seinen eigenen Läden in den USA umgebaute iPods als Kassen. Da der Kunde in der Regel mit Kreditkarte bezahlt, wurde der iPod um einen Schlitz zum Lesen der Informationen auf dem Magnetstreifen erweitert. Auch Drittanbieter arbeiten an Kreditkartenlösungen bzw. Zubehör für das iPhone, um es zur Geldbörse zu machen.

Schaut man sich Apples Patentanträge an, wird deutlich, dass Geräte wie das iPhone eines Tages die Kreditkarte aber auch Bargeld ersetzen sollen. Ein Unternehmen, das Musik verkauft, kann auch gleich die Tickets für Konzerte und andere Events vertreiben. Die Zugangskontrolle wird über NFC-Technik realisiert. In Einkaufszentren wird dann nicht nur mit dem iPhone der neue Pullover bezahlt, sondern auch der Parkplatz gefunden, die Kinokarten reserviert und die besten Angebote samt Wegführung angezeigt.

Das iPhone ist unterwegs ein praktischer Helfer. Das zeigt sich vor allem auf Reise. Schon heute kann man für seine Flugreise ein eTicket nutzen. Die Pläne von Apple gehen noch weiter. Ticket-Kauf, Check-In, Gepäckaufgabe und Boarding sollen eines Tages mit Angeboten wie iTravel realisiert werden.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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