Die eigene App zu bauen, ist nicht ganz so einfach: Entweder begibt man sich in die Tiefen der Programmierung mit Objective C, beauftragt einen Entwickler oder wendet sich an einen der diversen Anbieter von App-Baukästen im Web. Doch diese Schablonen-Apps waren Apple ein Dorn im Auge. Seit dem Frühjahr 2013 lassen die Prüfer in Cupertino die Baukasten-Apps, die meist aus RSS-Feeds bestehen, nicht mehr zu. Laut den Entwicklerregeln muss eine App in Objective-C, C oder C++ geschrieben sein. Wer denoch mit begrenzten Geldmitteln eine eigene App haben möchte, sollte sich das Angebot von Appsify.me anschauen.
Das französische Unternehmen bietet eine Software zur Erstellung originärer Apps. Da die Lösung auf PHP und MySQL setzt, benötigt man einen (Web)Server bzw. Webspace mit einer Datenbank, um die Anwendung zum Laufen zu bekommen. Die eigentliche App wird dann in Apples Xcode fertiggestellt und über das eigene (kostenpflichtige) Entwicklerkonto bei Apple eingereicht.
App im Browser erstellen
Nach der Installation der Software auf dem Server, stellt man seine App im Browser zusammen. Das Menü von Appsify.me zu verstehen, also die Logik von Menüs, Pages und Media ist anfänglich etwas unübersichtlich. Doch der Anbieter hat auf seinen Seiten Anleitungsvideos, die dem Nutzer die Struktur und Funktionsweise näherbringen. Bei den Designs stehen in der Grundversion zwar nur zehn Layouts zur Verfügung, doch über die Darstellungsmöglichkeiten der Seiten, wie die Artikel (Top-Liste, Slider, Neueste Beiträge) präsentiert werden, hat man ausreichend Gestalungsvarianten, um sich von seinen Mitbewerbern abzusetzen.
Die fertige App kann man leider nicht im Browser betrachten. Für eine Vorschau muss man zwei komprimierte Dateien herunterladen und in Xcode importieren. Erst jetzt sieht man im iPhone-Simulator, wie die App später auf dem Touchscreen aussehen wird. Insbesondere zu Beginn, wenn noch viele Anpassungen notwendig sind, nervt es ein wenig, dass man jedes Mal den aufwändigen Prozess des Dateidownloads und des Xcode-Imports wiederholen muss.
Appsify.me und die Addons
Die Grundversion einer App kostet mit Appsify.me 299 Dollar. Doch ohne Addons kommt man in der Regel nicht aus. Wer aus seinem WordPress-Blog Artikel direkt in die App übernehmen möchte, zahlt nochmal 299 Dollar für das entsprechende Addon. Eine erweiterte Teilen-Funktion kostet 39 Dollar und die Anpassung der Menüsprache vom Englisch-Standard ins Deutsche kostet 99 Dollar.
Eine Garantie, dass Apple die eigene App dank Appsify im App-Store zulässt, gibt es nicht. Die technischen Anforderungen sind damit erfüllt, die inhaltlichen noch lange nicht. Wer einfach mit dem WordPress-Pro-Addon seine Webseite zur App macht, läuft Gefahr abgelehnt zu werden. Simple Abbildungen von Webseiten will Apple nicht, eine App soll mehr können. Ist mir auch schon passiert, wobei man sich dann fragt, wie es die vielen Apps von Tageszeitung und Magazinen in den App-Store geschafft haben.