Ein Entwickler hat beim Einreichen neuer Apps in seinem Apple-Konto für die Angabe der Hauptkategorie die neue Rubrik “Explicit” entdeckt. Eventuell plant Apple eine eigene Kategorie für Schmuddel-Apps, die sie nicht aus dem App Store schmeißen kann, weil sie zu großen, etablierten Marken gehören.

Die Verlogenheit und das unterschiedliche Maß, mit dem Apple Anstößigkeit und damit den Rauswurf bewertet und begründet, habe ich bereits hier beschrieben. Natürlich geht auch beispielsweise beim Springer-Verlag die Angst vor einem Rauswurf um. In der Bild-App ist reichlich nackte Haut zu sehen – nicht nur beim Schüttel-Mädchen. Verlage, die mit Inhalten in Apps Geld verdienen wollen, können sich keinen Rauswurf leisten. Was tun? Inhalte entschärfen oder den Umweg über eine Webseite gehen, denn den Zugang über Safari beschränkt Apple (noch) nicht. Doch in einer App-Economy genießen iPhone-optimierte Webseiten kaum die Aufmerksamkeit der Apps.

Der Berliner Verlag wird mit Sicherheit all sein wirtschaftliches Gewicht in die Waagschale werfen, so dass man in Cupertino vermutlich beiden Augen zudrückt. Doch kleine Entwickler – das Gros der App-Macher – hat diese Möglichkeit nicht. Vielleicht ist die Kategorie “Explicit” ihre Rettung. Besorgte Eltern könnten über die Einstellungen derartige Inhalte auf dem iPhone blockieren.

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