Das eingebaute Mikrofon im iPhone taugt nur bedingt für Sprachaufnahmen. Wind, zu große Entfernungen und zu laute Quellen lassen Aufnahmen schlecht klingen. Dafür bieten sich externe Mikrofone an, beispielsweise das Stereo-Kondensatormikrofon MV88 von US-Hersteller Shure. Es wird in den Lightning-Anschluss gesteckt und kann über das Gelenk (90 Grad) in Richtung der Tonquelle geschwenkt werden.
Für die Feineinstellung liefert Shure die App Motiv mit. Audioaufnahmen funktionieren aber auch ohne die App. Falls man beispielsweise die iPhone-Kamera für einen Videodreh verwendet. Sobald das grüne LED am Mikrofonfuss leuchtet, nimmt es Ton auf. Und zwar mit den zuvor in der App vorgenommen Einstellungen. Das grüne Licht ist im Mikrofonsockel allerdings etwas schwer zu erkennen.
Um sich einen akustischen Eindruck zu verschaffen: Die Sprachaufnahmen zu meinem Video über das X Raw Pedelec entstanden mit dem Shure Mikrofon.
In dem App-Einstellungen kann man die Charakteristik des Mikrofons auswählen. Das reicht von der Stereobreite (60 bis 135 Grad Aufnahmewinkel) über eine Windreduzierung bis zum Equilizer. Je nachdem, ob man ein Instrument, ein Interview, ein Urlaubsvideo oder eine Sprachnotiz aufnehmen möchte. Für Interviews oder Podcasts mit unterschiedlichen Sprechern ist eine (Stereo-)Kanaltrennung möglich, so dass der Zuhörer eine Stimme links und eine rechts auf dem Ohr hat.
Mein Schwiegervater hat das Mikrofon an sein iPad gesteckt und ist damit auf nächtliche Vogel-Safari gegangen. Laut seiner Aussage hört man in der Aufnahme eine Nachtigall. Ich kenne mich damit so gar nicht aus. (Die Lautstärke habe ich in der Nachbearbeitung etwas angehoben.)
Während der Aufnahme kann man den Mikrofonpegel über einen Kopfhörer kontrollieren und anpassen. Das sollte dann aber ein Bluetooth-Kopfhörer sein, denn bei den iPhones mit Kopfhörereingang, bedeckt der Mikrofonsockel die Buchse. Fertige Aufnahmen werden im WAV-Format auf dem iPhone oder iPad gesichert. Hier kann man sie kürzen, teilen oder konvertieren (in unkomprimierte AAC von 96 bis 256 kb/s)
Das Problem mit der Entfernung zur Tonquelle löst das MV88 nicht, schließlich steckt das Mikrofon im iPhone. Man muss damit also weiterhin nah ran. Immerhin gibt es einen abnehmbaren Windschutz, der das Rauschen bei Außenaufnahmen mindert. In meinen Tests fiel der Unterschied zwischen Audioaufnahmen mit und ohne MV88 nicht allzu gravierend aus. Bei Gesang sowie Instrumenten mag das anders aussehen. Hier fehlten mir die Testmöglichkeiten. Das MV88 wiegt gerade mal 41 Gramm und ist 67 x 25 x 35 mm groß.
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