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Evernote das Elefantengedächtnis

Sich Dinge zu merken, die man mal im Web entdeckt hat, ist nicht einfach. Dabei hat jeder Rechner eine riesige Festplatte und damit ein unglaubliches Gedächtnis. Wiederfinden ist mittlerweile die große Herausforderung. In dem Wust aus Dateien, Bookmarks, Fotos, Notizen und e-Mails, die sich mit der Zeit ansammeln, findet man nur selten, was man sucht. Online-Bookmark-Dienste à la Delicious.com sind ein Anfang, doch Evernote geht noch einen großen Schritt weiter.

Dieser amerikanische Dienst merkt sich einfach alles und findet es auch leicht wieder: Webseiten, Sprachnotizen, Fotos und Texte. Das kann man jedenfalls alles mit dem App auf dem iPhone ablegen bzw. im Netz speichern. Man trinkt im Restaurant einen tollen Wein. Foto vom Etikett mit dem iPhone geschossen und hochgeladen. Später kann man in Ruhe das Etikett anschauen und dann bei Weinhändlern suchen. Das Foto wird auf Wunsch sogar mit Geodaten gespeichert, ein Link führt zu Google-Maps. Und jetzt kommt der Oberhammer: Evernote erkennt Schrift in Fotos. In meinem Testlauf hat Evernote in einem Bild den Buchtitel erkannt, ohne das die Worte als Tags gespeichert waren. Die Schrift wurde im Bild erkannt – großartig. Je sauberer das Druckbild, desto besser ist die Erkennungsrate. Das heißt: Keine gedruckte Visitenkarte mehr aufheben.

Die iPhone-Anwendung hat dem Dienst einen enormen Schub gegeben. Laut Techcrunch nutzen 57 Prozent der halben Million Nutzer das Elefantengedächtnis auf dem iPhone. Für die kostenlose Variante hat man 40 MB Netzspeicher für seine Sammlung zur Verfügung.

Evernote funktioniert natürlich auch browserbasiert und als Desktop-Applikation für PC und Mac. Beim Surfen im Internet kann man auch lediglich Ausschnitte aus Webseiten als Thumbnail speichern. Die gesamte Kollektion an Memorabilien wird verschlagwortet und als Bildchen gespeichert. Wer ein eher visuell geprägtes Gedächtnis hat, findet so seine Fundstücke wieder. Andere nutzen die Tags.

Preis: Kostenlos, Größe: 1,3 MB


Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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