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Farbiger Lichterglanz für zuhause mit Philips Hue

Zum Thema Smart Home gehört auch eine Lichtsteuerung: Sei es um bei Abwesenheit das Haus oder die Wohnung belebt aussehen zu lassen. Oder weil die Lichter angehen sollen, wenn man nach Hause kommt. Für den Filmabend möchte man im Wohnzimmer anderes Licht, als zum Abendessen oder der Spielerunde mit Freunden. Auch zum morgendlichen Aufwachen eignet sich Licht ganz hervorragend.

All diese Zwecke erfüllt das System Hue (engl. – der Farbton) von Philips. Die Lampen enthalten einen Funkempfänger für die Signale (per ZigBee), die von der Bridge kommen. Dieser runde Kasten hängt per LAN-Kabel am WLAN-Router. So ist eine Steuerung per iPhone- oder iPad-App möglich. Die Glühbirnen nutzen keinen Glühdraht, sondern LEDs – somit werden sie nicht so heiß wie klassische Lampen und verbrauchen weniger Strom (Energieeffizienzklasse A). Im Starterset sind drei Glühbirnen mit Schraubfassung sowie eine Bridge enthalten. Es gibt aber auch GU10-Lampen im Angebot, die in Fassungen für Halogenspots passen. Als Friends of Hue bezeichnet Philips ein selbstklebendes Leuchtband mit dem Namen Light Strip. Dieses flache Band klebt man unter Küchentresen, Schränke, Regalwände oder hinter den Flachbildfernseher. Ebenfalls ein “Freund” ist die Living Colors Bloom, eine Lampe mit schrägem Fuß, die man überall in der Nähe einer Steckdose platzieren kann.

Starterset von Philips Hue mit drei Glühbirnen und Bridge

Größere Glühbirnen

Mit einer Bridge steuert der Nutzer bis zu 50 Lampen. Bei der Einrichtung findet die App alle Lampen des Startersets und den Light Strip auf Anhieb – sie blinken kurz rot. Die Bloom und die drei GU10-Spots muss ich über die Lampen-Suche in der App bzw. die manuelle Eingabe der sechstelligen Seriennummer auf den GU10 hinzufügen. Letzteres ist mühsam, weil der Drehverschluss der Spots in den engen Lampenschirmen eine elende Fummelei ist. Alle drei wieder rausdrehen zu müssen, um die Seriennummer abzuschreiben, ist nervig. Aber was tut man nicht alles für buntes Licht im Badezimmer. Die GU10-Spots (71 mm) als auch die Glühbirnen (110 mm) sind länger als ihre klassischen Vorgänger, das Funkmodul muss da ja reinpassen. Sie ragen also bei einem knapp bemessenen Lampenschirm über den Rand hinaus.

Living Colors-Lampe und selbstklebende Light Strips von Philips Hue

Die Philips Hue-Lampen leuchten beim Einschalter am Wand- bzw. Schnurschalter erst einmal weiß (bzw. leicht gelblich – eben warmweiß) und mit 100 Prozent ihrer Leistung – anders als Energiesparlampen. Bereits in diesem “Normalzustand” lassen sich die Leuchtmittel über die App dimmen, was praktisch ist. Innerhalb der App bestimmt man auch einen der 16 Millionen möglichen Farbtöne. Hier hat sich Philips etwas Nettes einfallen lassen: Die Auswahl der Farben erfolgt über Fotos – vorinstallierte als auch eigene. Somit kann man sein Lieblingsmotiv aus dem Urlaub wählen und die Farben des Strandes oder Meeres, der Berge oder Blumen wählen – einfach die Nummer der Lampe auf die gewünschte Farbe im Foto ziehen. So kann man unterschiedliche Profile mit mehreren Lampen für einen Raum festlegen – zum Lesen oder Fernsehschauen Entspannen oder Essen.

Aufwachen mit Licht

Die Bloom habe ich als Lichtwecker genutzt. Das funktioniert mit jeder Lampe. Dazu legt man die Zeiten und gewünschten Wochentage in der App fest, zu der das Licht langsam immer heller werden soll (3- und 9-Minuten-Fading). In umgekehrte Richtung – also Ausschalten – funktioniert als Schlummerfunktion ebenso. Reizvoll ist auch die ortsabhängige Schaltung. Wer nicht in eine dunkle Wohnung bzw. Haus kommen mag, kann nach Einbruch der Dunkelheit die Lampen angehen lassen, sobald man sich mit dem iPhone in der Tasche nähert. Damit das funktioniert, ist allerdings ein Nutzerkonto bei Philips notwendig. Dieses Online-Konto benötigt man auch, wenn man vom Büro oder Strand aus das Licht daheim einschalten möchte. Kein Problem, doch damit liegen auf einem weiteren Server die eigenen Bewegungsprofile sowie Nutzungsdaten. Dass die Hersteller an so etwas reges Interesse haben, zeigt ein Fall aus Großbritannien. Dort schneiden Smart TVs von LG sekundengenau mit, welchen Sender die Besitzer schauen und übertragen die Daten ungefragt an einen Firmenserver. Keine Ahnung, ob Philips die Daten der Hue-Nutzer anschaut, aber die Erfahrung zeigt nun mal: Was technisch geht, wird auch gemacht.

Philips Hue als Teil des Smart Homes

Die Hue-Lampen lassen sich auch innerhalb anderer Smart Home-Lösungen, wie beispielsweise digitalSTROM, integrieren. Außerdem gibt es Apps von Drittanbietern wie Hue Party. Damit werden die Lampen zu flackernden Disco-Lichtern, sei es als Stroboskop, im farbigen Zufallsmodus oder über das iPhone-Mikrofon nach Musikrichtung. Zwei Lampen sind in der App kostenlos steuerbar, wer mehr möchte, muss die Funktion als In-App-Kauf freischalten (3,59 Euro). Für Verspielte gibt es noch jede Menge Kombinationsmöglichkeiten über den Online-Dienst If this then that. Da kann die Wohnzimmerlampe blinken, wenn Regen aufzieht und man die Balkonmöbel reinräumen sollte. Oder die Lampen reagieren auf eingehende Nachrichten, Mails, Markierung und Kommentare bei Facebook, neue Instagram-Fotos oder ein Tor der Lieblingsmannschaft.

So begeistert ich von Philips Hue bin, es ist kein günstiger Spaß, etwas Farbe in die Lampenfassung zu bringen. Das Starterset mit drei Lampen und Bridge liegt bei rund 280 Euro, die Living Colors Bloomkosten laut Preisempfehlung ca. 130 Euro und für zwei Meter LightStrips sollte man rund 40 Euro veranschlagen.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.

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