Israelische Medien (auf Hebräisch) berichten, dass Apple sich für Anobit, einen Flash-Speicher-Spezialisten, interessiert. Für eine komplette Übernahme könnten 400 bis 500 Millionen Dollar fällig werden.
Das Unternehmen mit Hauptsitz nördlich von Tel Aviv wurde 2006 gegründet. Es stellt nicht nur Flash-Speicher her, sondern hat mit MSP (Memory Signal Processing) eine eigene Technologie entwickelt, mit der sich Geschwindigkeit, Performance und Stromverbrauch der Speicherbausteine verbessern lassen. Apple nutzt die Technik bereits in seinen mobilen Produkten. Anobit hält rund 95 Patente. An Anobit sind mehrere Risikokapitalgesellschaften beteiligt.
Genug Bargeld (rund 81 Milliarden Dollar) hätte Apple und ein Kauf würde ins Konzept passen. Schon Steve Jobs wollte von der Hardwarekomponenten über Produktdesign bis zur Software alles kontrollieren können. Die Auffassung vertritt auch CEO Tim Cook. In einer Telefonkonferenz sagte er neulich: “We believe that we need to own and control the primary technologies behind the products that we make.”
Derzeit benötigen das iPhone, iPad und alle iPods Flash-Speicher. Auch im Macbook Air rotiert keine Festplatte mehr, sondern Flash-Speicherbaustein sichern die Daten. Der Bedarf an dieser Speichertechnik wird zukünftig weiter steigen. In einem iPhone 4 macht der Preis für Flash-Speicher rund 15 Prozent aus und stellt den größten Einzelposten dar. Geliefert werden die Speicherbausteine vorzugsweise von Samsung. Mit dem koreanischen Unternehmen ficht Apple derzeit in diversen internationalen Gerichtssälen Streitigkeiten um Mobilfunkpatente und Geschmacksmuster aus. Verständlich, dass man den ungeliebten Zulieferer möglichst schnell los werden möchte.
Apple hat in jüngerer Vergangenheit die Chip-Unternehmen P.A. Semi und Intrinsity übernommen, um eigene Bauteile wie den A5, der im iPad 2 und im iPhone 4S seinen Dienst tut, entwickeln zu können.