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    Kategorien: Apps

Hier sehen wir die Zukunft von Paid Content – Madonna App

Madonna-Fans muss ich enttäuschen, hier geht es nur am Rande um die tollen Funktionen, der soeben erschienen App. In erster Linie ist die Applikation ein perfektes Beispiel dafür, wer in Zukunft Geld mit digitalen Inhalten verdienen wird.

Megastar Madonna braucht keine Verlage als Mittler ihrer Botschaften. Sie braucht keinen Musikverlag mehr, keinen stationären Platten- oder Buchladen. Alles was die Dame, die sich seit ihrem ersten Album Madonna im Jahre 1983 immer wieder neu erfindet braucht, ist ein Konzertveranstalter. Live-Events sind das einzige, was sich nicht digitalisieren und über das Web vertreiben lässt. Zudem machen die Auftritte im Umsatzmix der Dame einen Großteil aus. Quatsch? Warum hat sie dann 2007 ihrem Label Warner den Rücken gekehrt und ist zum weltgrößen Konzertveranstalter Live Nation gewechselt? Was übrigens Jay Z, Shakira and Nickelback ebenfalls getan haben.

Die App ist kostenlos, aber Fans würden die App auch laden, wenn sie ein Preisschild hätte. Doch so ist das trojanische Pferd wahrscheinlich viel effektiver. In der App kann man ihre Songs und Bücher kaufen. Es gibt einen Link zu ihrem Webstore mit allerhand Merchandise-Kram. Tourdaten finden sich ebenfalls, doch kann man (noch) keine Tickets kaufen.

Die App verwendet Push-Nachrichten, will den Ort des Nutzers verwenden, schlägt die Brücke zu Twitter und Facebook. Direkt nach dem Start, beginnt die Wiedergabe eines Songs. Die Macher von Mobile Roadie verstehen ihr Geschäft.

Gleichzeitig suchen Verlage, an vorderster Front Springer, aufgeregt den Schulterschluss mit dem Verlegerverband, weil Apple mit seiner No-Sex-Regel angeblich die Pressefreiheit bedrohe. Doch was haben blanke Busen mit Pressefreiheit zu tun? Das Problem mit zu viel Freizügigkeit dürfte bei Madonna passé sein. Im Gegenteil, derartige Künstler-Apps dürften auf ganzer Linie im Interesse von Apple sein. Führen sie doch Nutzer nahtlos zu iTunes, wo sie Lieder, Filme, Videos und demnächst auch Bücher kaufen.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.

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    • @iphone kostenlos Es gibt innerhalb der App "Buy"-Buttons. Die Links führen bei Musik zu iTunes und zu Amazon bei den Büchern.

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