Die iMap, also Apples eigener Kartendienst, mit Straßenkarten, Satellitenansicht und fotorealistischer 3D-Simulation könnte in iOS 6 Realität werden. Die Gerüchte verdichten sich und am kommenden Montag könnte Tim Cook zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz WWDC ein neues iPhone als auch eine neue Version des Betriebssystems vorstellen.
Bereits Steve Jobs war es ein Dorn im Auge, bei den Karten von Google abhängig zu sein. Mit zunehmendem Erfolg von Android wurde das immer intensiver, Jobs hielt Googles Smatphone-Software für kopiert. Ganz unrecht hatte er da wohl nicht, denn Android-Chef Andy Rubin begann seine Karrier bei Apple. Erster Höhepunkt im Streit der beiden Unternehmen war Eric Schmidts Abgang aus dem Apple-Verwaltungsrat. Auch die extrem lange Zulassungsphase für die App Google Voice war sicherlich ein Nadelstich.
Neben Google war Apple zu Beginn auf die Daten von Skyhook Wireless angewiesen. Das Unternehmen ermittelte die Standorte von WLAN-Netzen und Mobilfunkmasten, um so die Ortung zu verfeinern (Assisted-GPS, aGPS). Heute betreibt Apple eine eigen Datenbank mit derartigen Daten, was zum Skandal Locationgate führte.
Das Thema Ortung und Navigation ist für viel Apps, Apple-Anwendungen wie das Werbesystem iAds essentiell auf iPhone und iPad. Daher hat Apple bereits das notwendig Know-how per Firmenübernahmen eingekauft: Placebase.com machte 2009 den Anfang, die Spezialisten für 3D-Karten von Poly 9 aus Kanada folgten 2010 und 2011 kam C3 Technologies hinzu (siehe Video). Neben der klassischen Karten- und Satellitenansicht sind fotorealistische 3D-Umgebungen gerade “hot”.
Lediglich beim Kartenmaterial bleibt Apple auf Zulieferer wie Navteq, Tom Tom oder andere angewiesen. Ein Umschwenken auf Open Street Map, das Wikipedia der Landkarten, wäre Apple-untypisch – aber nicht ausgeschlossen.
Dem gemeinsamen, also Social Media, wird sich das Unternehmen ja weiter in iOS 6 öffnen. Beobachter rechnen mit einer Facebook-Integration, wie sie bereits mit Twitter-Konten erfolgt ist. Die ungenauen aber doch vielsagenden Sätze zum Thema von Apple-Boss Tim Cook bei der D10-Konferenz lassen kaum einen anderen Schluss zu.