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Apple präsentiert iPad Air, iPad Mini mit Retina Display und Update auf OS X Mavericks

Das nächste iPad heißt nicht Nummer 5 sondern Air. Das iPad Mini bekommt ein Retina Bildschirm und das Update auf die zehnte Version des Desktop-Betriebssystem Mavericks ist kostenlos! Die Apple-Anwendungen iMovie, iPhoto (iLife), Garage Band, Numbers, Pages und Keynote (iWork) wurden überarbeitet. Die Grenzen zwischen mobilen Geräten mit iOS und dem Desktop mit OS X verschwinden dank der iCloud. Wer neue Apple-Hardware kauft, erhält alle genannten Programme kostenlos von Apple hinzu, ein schwerer Schlag gegen Microsofts Office und andere Software-Anbieter.

Tim Cook sprach im Yerba Buena Center in San Francisco die Begrüßungs- und Schlußworte. Die eigentlichen Neuheitenvorstellung überließ der Apple-Chef wieder seinen Top-Managern. Gut so, denn die massenhaft verwendeten Superlative wirken aus seinem Mund erstaunlich blutleer und auswendig gelernt. Ein Craig Federighi begeistert das Publikum schon eher.

Die fünfte iPad-Version heißt Air

Apple hat bislang 170 Millionen iPads verkauft, 475.000 der inzwischen eine Million Apps sind speziell für das Tablet entwickelt. Zuletzt ging es bei der Nachfrage etwas zurück. Apple verkaufte in seinem dritten Quartal 2013 mit 14,62 Millionen iPads 14 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresquartal. Der einstige Platzhirsch kann nur noch einen Marktanteil von 32 Prozent für sich beanspruchen. Zum Vergleich: vor zwei Jahren liefen noch 60 Prozent aller verkauften Tablets mit iOS. Mittlerweile ist auf der Mehrzahl der abgesetzten Tablets Googles Android installiert. Größter Konkurrent unter den Geräte-Herstellern ist Samsung mit einem Marktanteil von zuletzt 18 Prozent.

Mit dem iPad Air will Apple ab November 2013 gegensteuern. Ab 479 Euro erhält man ein dünneres (7,5 mm) und leichteres iPad (knapp unter 500 Gramm). Im Inneren arbeitet der A7-Chip sowie der M7 Motion Coprozessor, die beide bereits im iPhone 5S für Tempo und Verarbeitng der Bewegungsdaten sorgen. Apple bringt die 64 Bit-Architektur auf das Tablet, was man in der Performance unter dem Finger spüren sollte. Die CPU- und Grafik-Leistung ist beim iPad Air zwei Mal so schnell wie bei der Vorgängerversion. Das WLAN (WiFi) soll dank MIMO-Antennen (Multiple Input Multiple Output) ebenfalls spürbar schneller Daten übertragen. Für die Nutzung unterwegs werden mehr LTE-Frequenzen unterstützt.

Das iPad Air hat eine fünf Megapixel iSight Kamera sowie eine FaceTime HD Kamera, zwei Mikrofone und die Batterie schafft bis zu zehn Stunden. Zur Wahl stehen die Farben Grau und Silber. Erstaunlicherweise ist kein Gold wie beim iPhone 5S dabei. Auch auf den Fingerabdrucksensor (Touch ID) verzichtet Apple bei seinem Tablet. Das iPad 2 wird es weiterhin ab 379 Euro geben.

 

iPad Mini kommt mit Retina-Display auf den Markt. Die Auflösung beträgt 2.048 x 1.536 Bildpunkte bei einer Diagonale von 24,63 cm. Das Mini kommt im Laufe des Novembers ab 389 Euro in Grau und Silber in den Handel.

Anwendungen: Desktop und Mobile wachsen weiter zusammen

Eddy Cue präsentierte neue Versionen von iLife, iPhoto, iMovie, Garage Band und den drei iWork-Anwendungen. Was sie alle auszeichnet: iOS und OS X wachsen noch enger zusammen. über die iCloud werden Daten abgeglichen und geräteunabhängige Zusammenarbeit ermöglicht. Dokumente aus Numbers, Pages und Keynote kann man zur gemeinsamen Bearbeitung an andere Nutzer schicken. Dabei wird lediglich ein Link zur iCloud versendet. Gemeinsam mit dem Versender kann der Empfänger an einem Windows-Rechner oder Mac arbeiten. Der Empfänger benötiget weder ein iCloud-Konto noch das iWork-Programm auf seiner Festplatte, alles läuft browserbasiert.

Jetzt können auch Fotobücher in iPhoto auf dem iPad erstellt und bestellt werden. In iMovie gibt es auf dem iPad mehr Effekte (Bild-in-Bild, Zeitlupen) und mit iMovie Theater einen Ordner für die eigenen Filmprojekte. Sie werden über die iCloud abgeglichen – auch mit Apple TV. Die Musik-App Garage Band kann nun 16 Spuren verwalten. Sämtliche Apple-Programme erhalten Käufer eines mobiles iPhones, iPads oder MacBooks kostenlos hinzu.

OS X – Mavericks ist umsonst

Die zehnte Version von OS X gibt es für jedermann kostenlos und ab sofort im Mac App Store verfügbar. Die Update-Möglichkeit geht zurück bis zu den 2007er-Apple-Geräten, egal ob man noch Snow Leopard, Lion oder Mountain Lion verwendet. Craig Federighi präsentierte mal wieder den unterhaltsamsten Teil der Vorstellung.

Mavericks konzentriert sich darauf, die Batterieleistung in den MacBooks zu schonen. Ein komprimierter Arbeitsspeicher schafft Platz für mehr aktive Anwendungen, so passen sechs Gigabyte Daten in vier Gigabyte-Arbeitsspeicher. Im Finder kann man Dateien mehrere Schlagworte für leichteres Wiederfinden geben. Mehrere Bildschirme an einem Rechner zu steuern, wird erleichtert. Passwörter und Kreditkartendaten werden in der Schlüsselbundverwaltung über alle Geräte hinweg – auf Wunsch – abgeglichen und ausgefüllt (außer die Prüfziffer der Kreditkarte).

In Mavericks halten neue Anwendungen wie Karten und iBooks (eBook Reader) Einzug auf dem Desktop. Spannend war Federighis Vorführung eine Terminannahme. In Mail konnte man die Kalendervorschau für den Tag und die Uhrzeit sehen. Wechselt man in den Kalender sieht man beim Termin einen Kartenausschnitt des Treffpunkts sowie die Wettervorhersage für den Termin. Mavericks liefert eine Routenberechnung (zu Fuss oder mit dem Auto) zum Treffpunt und erinnert auf Wunsch, wenn man los muss. Mit zwei Klicks landen diese Daten auch auf dem iPhone.

MacBooks überarbeitet

Phil Schiller präsentierte das überarbeitete dünnere und leichtere MacBook Pro. In der 13 Inch Version arbeitet ein Intel Haswell Prozessor, die vierte Generation der Dual-Core-Chips. Die Iris Graphis macht das Laptop 90 Prozent schneller als die Vorgängerversion. Es hat neun Stunden Batterieleistung und wird ab 1.299 Euro angeboten. Die 15 Inch Version enthält einen Crystalwell Intel Prozessor, die vierte Generation eines Quad-Core-Chips. Es wird ab 1.999 Euro zu haben sein.

Mac Pro kommt im Dezember

Den schwarzen Profi-Rechner gibt es ab Dezember 2013 ab 2.999 Euro. Die “Waschmitteltrommel” hat nur ein Achtel der Größe seiner Vorgängerversion, verbraucht 70 Prozent weniger Energie und ist so leise wie ein Mac Mini. Natürlich leistet er auch deutlich mehr. Die Fertigung findet in den USA statt, insgesamt sind Zulieferer aus 20 Bundesstaaten an der Produktion beteiligt.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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