Die Hauptnachricht ist sicher das kleinere iPad mini, so wie es die Gerüchteköche vorhergesagt haben. Viel interessanter finde ich jedoch die Präsentation des iPad 4. Gerade mal sieben Monate nach der Ankündigung des “neuen iPads” kommt bereits die vierte Generation auf den Markt. Käufer des iPads 3 dürften sich ein wenig gekniffen fühlen, doch Apple will schnell einen großen Fehler korrigieren: LTE-Datenfunk auch in Europa. Nach großspuriger Werbung für den 4G-Standard musste Apple im Frühjahr zurückrudern. Der LTE-Chip tat es nur in Nordamerika. Jetzt funken iPad 4 und iPad mini auf der 1.800 MHz-Frequenz in Deutschland, die von der Telekom vor allem in Städten eingesetzt wird. Es ist also wie beim iPhone 5: Nur im Netz der Telekom und nur in rund 100 Städten.
iPad Mini mit Lightning Connector
Wenn man schon mal beim Aufrüsten ist, kann man gleich noch einen neuen Prozessor einbauen. Das iPad 4 erhält den A6X-Chip, der ist doppelt so flott wie der A5X im “neuen iPad” (Na, gekniffen?). Auch die Umstellung aller mobilen Apple-Geräte auf den schmaleren Lightning-Connector wird in Version vier vollzogen. Ab Freitag, dem 2. November 2012 kann man das iPad 4 in Schwarz/Graphit oder Weiß/Silber in der WLAN-Variante mit 16 GB Speicher ab 499 Euro erwerben. Natürlich werden auch 32 und 64 GB angeboten sowie die Variante mit Micro-SIM-Karte.
Aber kommen wir zum kleinen Star: Das iPad mini hat eine Bildschirmdiagonale von 20,1 cm, ist so dünn wie ein Bleistift (7,2 mm) und passt in eine Hand. Der Bildschirm hat die Auflösung des allerersten, großen iPads (1024 x 768 Pixel). Zu haben ist das Mini ebenfalls ab Freitag, den 2. November 2012 mit einem Startpreis von 329 Euro für die WLAN-Variante mit 16 GB Speicher. Wer den mobilen Datenfunk nutzen möchte, benötigt eine Nano-SIM-Karte.
Günstigere Wettbewerber
Den Anlegern gefiel der Startpreis des iPad mini zunächst gar nicht. Von 630 auf 613 Dollar rutschte Apples-Aktienkurs während der Produktpräsentation im kalifornischen San Jose. Amazons Kindle Fire HD liegt bei 200 Euro und auch die 7-Zoll-Tablets der übrigen Wettbewerber liegen unter der 300 Dollar/Euro-Grenze. Doch das Billig-Segment war noch nie Apples Ziel.
Ebenfalls angekündigt wurden ein neues 13-Zoll MacBook Pro mit Retina-Display. Außerdem hat der Laptop abgespeckt: 20 Prozent dünner (1,9 cm) und ein halbes Kilo leichter (1,62 kg) als sein Vorgänger ist die neue Version. Preislich liegt der Einstieg bei 1.749 Euro. Auch das Innenleben des Mac mini wurde aufgerüstet und arbeitet nun mit einem Intel Dual Core Prozessor deutlich schneller (ab 629 Euro).
Neuer iMac
Ebenfalls zurück von der Schönheitsfarm ist der iMac. Die siebte Version des Standrechners kommt mit 40 Prozent weniger Umfang auf den Schreibtisch (5mm dünner Rand). Der Bildschirm reflektiert weniger (-75 %). Spannend ist Apples Fusion Drive. Die Amerikaner verbinden hier schnellen Flash-Speicher mit einer günstigen, klassischen Festplatte. In dem Gehäuse stecken 128 GB Flash-Speicher und 1 TB oder 3 TB auf rotierenden Scheiben. Die Lese- und Schreibverwaltung sorgt dafür, dass häufig genutzte Programme und Dateien automatisch im Flash-Speicher landen, so profitiert der Nutzer von der schnelleren Lese- und Schreibgeschwindigkeit. Software-Updates gibt es noch für Apples iOS-Buchregel iBooks sowie das Schreibprogramm iBooks Author.