Das iPhone 7 ist immer noch ein Verkaufsschlager wie die letzten Quartalszahlen belegen – egal ob ohne oder mit Vertrag wie bei Preis24. Doch im Laufe des Jahres wird ein neues iPhone 8 präsentiert. Angeblich beginnt die Produktion bereits im Juni 2017 und der Verkauf startet wie gewohnt im Herbst. Die letzten iPhone-Generationen wurden jeweils im September der Öffentlichkeit präsentiert und waren zwei Wochen später im Handel. In diesem Jahr ist nicht nur der 10. Geburtstag des iPhones, die Vorstellung des Jubiläums-iPhones könnte auch bereits im Steve-Jobs-Theater im Apple Park stattfinden. Das runde Ufo-Gebäude mit Platz für 12.000 Mitarbeiter soll im April 2017 bezogen werden.
Weg mit dem Ladekabel!
Wie sehr ich mir kabelloses Laden beim iPhone wünsche, habe ich schon mehrfach geschrieben. Für die Kopfhörer braucht man beim iPhone 7 keine Kabel mehr. Warum also für das Aufladen der Batterie? Alternativen sind ausreichend im Markt vorhanden, wie AirFuel oder Qi. Apple ist nun offizielles Mitglied im Wireless Power Consortium, einer Vereinigung, die Standards für induktives Laden erarbeitet (in diesem Fall Qi). Laut JPMorgan-Analyst Harlan Sur arbeitet Apple mit Broadcom an einem Chip für induktives Laden. Andere Berichte sprechen von gleich fünf Arbeitsgruppen, die innerhalb von Apple an unterschiedlichen Ladestandards arbeiten. Dass kabelloses Laden jedoch eine Funktion des iPhones 8 wird, ist damit nicht gesagt. Der Konzern ist hier sehr zurückhaltend, genau wie beim Fingerabdrucksensor und dem NFC-Chip (für Apple-Pay genutzt). Diese Technologien hatten Mitbewerber lange vor Apple in ihren Geräten. Der Konzern aus Cupertino will die “Erfahrung”, die Samsung mit seinen explodierenden Batterien machen musste, unbedingt vermeiden. Die Ansage bei jedem Flug, man dürfe kein Samsung Note 7 an Bord benutzen, war nicht gerade positive Werbung für den südkoreanischen Konzern. Erstmals konnte Apple im vierten Quartal 2016 Samsung bei der Zahl verkaufter Smartphones auf den zweiten Platz verdrängen. Diesen Erfolg will man in Cupertino nicht leichtfertig mit unausgereifter Technik verspielen.
Randloser OLED-Bildschirm
Schon oft gesagt und sehr wahrscheinlich: Das Gehäuse der kommenden iPhone-Generation besteht auf Vorder- und Rückseite aus Glas. Der Home-Button als physischer Knopf verschwindet. Wird er benötigt, wird er im Display eingeblendet. Somit hat man mehr Platz für die Darstellung der Inhalte auf dem Bildschirm. Der OLED-Bildschirm soll die komplette Breite einnehmen, ein Rand ist also nicht mehr sichtbar.
Neue 3D-Kamera
Laut Analyst Ming-Chi Kuo von KGI Securities könnte das iPhone 8 über eine 3D-Kamera verfügen. Neben der Linse hätte die Kamera noch ein Infrarot-Sende- und ein Empfangs-Modul. Aus den Daten kann die Software 3D-Bilder errechnen. Die Technik lässt sich auch für die Gesichtserkennung nutzen. Die Algorithmen dafür dürften von dem israelischen Unternehmen PrimeSense stammen, welches Apple 2013 übernommen hat. Gesichts- und Spracherkennung, Big Data und maschinelles Lernen, Indoor-Navigation und Medizindaten sind die Inhalte der jüngsten Firmenkäufe (siehe Tabelle).
Speicher und Batterielaufzeit
Auch zu den zwei meist kritisierten Punkten gibt es Gerüchte. Seit der ersten iPhone-Generation sind die Laufzeit der Batterie als auch das Speichervolumen Knackpunkte. Aufgrund eines kleineren Chip-Layouts könnte die Batterie im iPhone 8 größer werden. Laut Kuo könnte eine Kapazität von 2.700 mAh drin sein, während ein iPhone 7 aktuell 1.960 mAh liefert. Beim Speicher soll es keine Erweiterungen geben. Es ist weiterhin die Rede von 3 GB RAM und maximal 256 GB interner Speicher.
Jahr | Unternehmen | Geschätzter Kaufpreis | Branche |
2008 | P.A. Semi | 278 Millionen Dollar | Prozessoren |
2009 | Lala | 17 Millionen Dollar | Musikdienst |
2009 | Placebase.com | unbekannt | Kartendienst |
2010 | Quattro Wireless | 275 Millionen Dollar | Werbevermarktung |
2010 | Siri | ca. 100 – 200 Mio. Dollar | Digitaler Assistent |
2010 | Intrinsity | 121 Millionen Dollar | Prozessoren |
2010 | Poly9.com | unbekannt | Kartendienst |
2011 | C3 Technologies | unbekannt | 3D-Karten |
2012 | Chomp.com | 50 Millionen Dollar | App-Store-Suche |
2012 | Anobit | 500 Millionen Dollar | Flash-Speicher, DSP |
2013 | Locationary | unbekannt | Landkarteninformationen |
2013 | PrimeSense | ca. 360 Millionen Dollar | 3D-Sensoren |
2013 | Embark | unbekannt | Öff. Nahverkehrsinfo |
2013 | WifiSLAM | ca. 20 Millionen Dollar | Indoor-Navigation |
2015 | Vocal IQ | 50 – 100 Millionen Dollar | Spracherkennung |
2015 | Perceptio | unbekannt | Machine Learing |
2016 | Emotient | unbekannt | Gesichtserkennung |
2016 | Turi | 200 Millionen Dollar | Machine Learning |
2016 | Gliimpse | unbekannt | Medizin-IT |
2016 | Tuplejump | unbekannt | Big Data |
2016 | Indoor.io | unbekannt | Indoor Navigation |
Nachtrag vom 28. Februar 2017
Das in der Regel gut informierte Wall Street Journal (WSJ) kommt mit interessanten Details um die Ecke. Danach könnte Apple den Lightning-Anschluss beim iPhone 8 zugunsten eines USB-C-Ports aufgeben. Das macht absolut Sinn: Bereits beim MacBook Pro ist ein USB-C-Anschluss für den Datenaustausch und die Stromversorgung zuständig. iPhone-Fans könnten dann endlich wieder ihr Smartphone an das MacBook Pro anschließen. Das würde auch die Lage an der Adapter-/Kabel-Front beruhigen.
Außerdem soll es eine Premium-Version des iPhones für über 1.000 Dollar geben, so die Zeitung. Einen leicht gebogenen OLED-Bildschirm sieht Autor Takashi Mochizuki ebenfalls kommen. (Kostenpflichtige Version des Artikels)