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iPhone als Navi

Das iPhone aber auch der iPod Touch machen klassischen GPS-Navigationsgeräten Konkurrenz. Ich höre die ersten lachen, doch davon bin ich überzeugt. Apple nutzt für die Lokalisierung des Standortes eine Kombination aus triangulärer Peilung der Mobilfunkstationen und einem WLAN-Positionierungssystem.

Entwickelt hat das Skyhook Wireless aus Boston. Die haben Messwagen durch die USA geschickt, die die Positionen von Hotspots kartographiert haben. Aus den Signaldaten errechnet die Software den Aufenthaltsort des Nutzers und zeigt ihn in Google Maps an. Dazu reicht das Sendesignal (SSID) des Hotspots, der ruhig gesichert sein kann. Das klappt in Ballungsräumen mit vielen WLAN-Stationen natürlich besonders gut. Der große Vorteil: Die Peilung funktioniert im Gegensatz zu Satelliten auch in Gebäuden (Messen, Flughäfen, Hotels etc.). Die Positionsermittlung auf einem mobilen Gerät dauert nur 50-100 Millisekunden. Skyhook gibt die Genauigkeit mit +/- 20 Meter an. Viel besser ist die zur zivilen Nutzung freigegebene Ortung per GPS auch nicht. Für die Anwendung von Skyhook braucht man keine zusätzliche Hardware, nur ein WLAN-fähiges Laptop oder Smartphone. Derzeit vermessen die Wagen des US-Unternehmens Länder in Europa und Asien.

Natürlich reagiert auch die Zubehörindustrie sofort. Griffin Technology bringt voraussichtlich im März für 20 Dollar sein WindowSeat genannten Halter auf den Markt. Damit wird das iPhone wie ein mobiles Navi an der Windschutzscheibe fixiert. Damit ist das Rennen um die Marktmacht bei mobilen Navis um einen attraktiven Teilnehmer reicher.

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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