Das hat gedauert. Lange angekündigt, nun endlich da: Die Messenger-Alternative der Industrievereinigung der internationalen Mobilfunkanbieter. Joyn funktioniert hierzulande in den Netzen der Telekom und Vodafone. O2 wird im Sommer nachziehen und die ePlus-Kunden schauen vorerst – wie beim schnellen Datenfunk LTE – in die Röhre. Die Düsseldorfer wollen sich das erst mal anschauen.
Mit Joyn verschickt der Nutzer Texte, Fotos, Videos und Dateien (bis 15 MB). Man chattet per Textnachrichten mit bis zu 20 Teilnehmern und kann bei einem Anruf die Kamera des Smartphones dazuschalten. WhatsApp, Facebook Messenger, Apples iMessage und die vielen weiteren Mitteilungs-Apps haben den Providern richtig weh getan. Deren Mitteilungen werden über den Datenkanal des Mobilfunknetzes verschickt und verursachen so für den Nutzer keine weiteren Kosten. Verdienten die Mobilfunkanbieter bis zur Einführung der Datenflatrate prächtig an SMS und MMS, fehlte plötzlich ein großes Stück vom Kuchen. Knapp 14 Milliarden Dollar Umsatz soll den Providern allein im Jahr 2011 flöten gegangen sein, so die Marktforscher von Ovum. Bis 2016 schätzen sie die Einbußen auf weltweit 54 Milliarden Dollar. Gemeinsam will man nun der Messenger-Macht etwas entgegenstellen.
Der Messenger der Telekom
Bei der Telekom ist Joyn für Kunden bis Ende August 2013 kostenlos. Ab Anfang September fallen nur Kosten an, wenn SMS-Flat allnet oder HandyFlat Data nicht im Tarif enthalten sind. Bei Vodafone fallen keine weiteren Gebühren an, lediglich die Datenmenge wird auf das Freivolumen angerechnet.
Laut Anbietern werden bei Joyn nicht sämtliche Adressbucheinträge auf die Server der Betreiber geladen. Außerdem habe man alle europäischen Datenschutzvorschriften beachtet. Beim Versand mit WLAN-Verbindung werden die Nutzerinformationen verschlüsselt übertragen, die Inhalte allerdings nicht. Die überaus erfolgreiche WhatsApp ist immer wieder mit scheuentorgroßen Sicherheitslücken aufgefallen. Sie hat den großen Vorteil, auf fast alle mobilen Betriebssystemen verfügbar zu sein. Das strebt Joyn auch an. Noch benötigt man für iPhone und Android eine App, doch langfristig soll Joyn, wie die SMS, in die Betriebssysteme integriert werden.
Mein erster Testlauf im Netz der Telekom verlief ernüchternd. Nach der ersten Analyse meines Telefonbuchs, gab es genau einen möglichen Empfänger. Der war heute, als ich eine Nachricht verschickten wollte, auch noch verschwunden.
Ich würde das ja gerne mal testen, aber kriege nur jedesmal die Meldung Der Dienst ist nicht verfügbar
Ganz schwacher Start, niemabd nutzt es und die App ist auch nicht wirklich gut gemacht. Was hat D1 & D2 da nur geritten?
Marktmachterhalt vielleicht.
Das wird bestimmt so erfolgreich und revolutionär wie der E-Postbrief, De-Mail und Betamax.
😉