Mit dem BezahlCode. will die stoeger it GmbH die beleglose Überweisung revolutionieren. Zwar liefern Versandhändler, Stromanbieter und Versicherungen zu ihrer Rechnung auch gleich einen ausgefüllten Überweisungsträger mit, doch was nützt das der Generation-Online? Wer sämtliche Geschäfte per Home-Banking abwickelt, muss die Daten dennoch abtippen. Das kostet Zeit und ist eine mögliche Fehlerquelle.
Der BezahlCode ist ein schwarz-weißes Quadrat (Fachleuten als QR-Code bekannt) mit einem Muster. Das drucken die Versender immer unten rechts auf ihre Rechnung. Der Empfänger nimmt sein iPhone 4 (oder ein anderes Smartphone mit Kamera), hält die Kamera auf den Code und bekommt innerhalb weniger Sekunden einen fehlerfrei ausgefüllten Überweisungsträger in der App iOutBank angezeigt. Er oder sie muss die Überweisung nur noch per TAN-Eingabe abschicken. Der Code kann auch von Spendenaufrufe in gedruckten Anzeigen oder vom Fernseher “abgelesen” werden. Viele Einsatzvarianten sind denkbar.
Tobias Stöger, Gründer und Geschäftsführer der stoeger it GmbH in Dachau bei München hat nicht nur die erfolgreiche Banking-App iOutBank (Apples iPhone-App des Jahres 2010), sondern auch mit seinem Team den BezahlCode entwickelt. Es ist ein offener und kostenloser Standard, den möglichst schnell viele Rechnungsversender aber auch Anbieter von Apps und Finanzsoftware übernehmen soll, wie er im Interview berichtet.
Herr Stöger, wie kamen Sie auf die Idee des BezahlCodes?
Stöger: Die ursprüngliche Idee entstand schon vor über einem Jahr. Wir hatten damals in unsere App die Funktion `virtuelle Überweisungsvorlage´ eingebaut. Damit lassen sich fertig ausgefüllte Überweisungen per E-Mail mit Hyperlink verschicken. Der Empfänger muss diesen Link nur noch öffnen und iOutBank zeigt einem die fertige Überweisung an. Ich meine, es war dann einer meiner Kollegen, der Markus, der eines morgens das Wort QR-Code in den Mund nahm. Uns wurde schnell klar, wie sexy es wäre, wenn auf jedem Überweisungsvordruck ein QR-Code mit den Überweisungsdaten aufgedruckt wäre. Der BezahlCode war geboren.
Jeder Rechnungsversender und jeder App-Entwickler kann den Code nutzen, warum haben Sie sich für einen offenen Standard entschieden?
Stöger: Selbstverständlich müssen wir als Unternehmen gewinnorientiert arbeiten. Der BezahlCode wird sich aber meines Erachtens nur schnell verbreiten, wenn wir das Know-How auch anderen kostenlos zur Verfügung stellen. Jeder der Interesse am BezahlCode hat egal, ob Betreiber eines Internetshops oder Entwickler einer Banking-App findet unter BezahlCode.de die aktuelle Spezifikation.
Wir sind fest davon überzeugt, dass sich der BezahlCode bereits in Kürze auf diversen Überweisungsvordrucken und Online-Shops wiederfinden wird. Allein diese Woche haben wir fast 100 Anschreiben an potentielle Interessenten wie Amazon, eBay oder diverse deutsche Spendenorganisationen verschickt, um auf die Vorteile des BezahlCodes aufmerksam zu machen.
Wie sind die ersten Reaktionen auf den BezahlCode?
Stöger: Die Rückmeldungen unserer Kunden sind durchweg positiv. Der BezahlCode führte dazu, dass iOutBank in nur drei Tagen rund 100.000 Mal über den App Store aktualisiert wurde. Die Website BezahlCode.de wurde allein am ersten Tag fast tausend Mal besucht.
Wer macht bereits mit?
Stöger: Der BezahlCode ist nun erst ein paar Tage alt, so dass wir noch keine bekannten Namen nennen können. Jeder ist aufgefordert aktiv mitzumachen. Aus diesem Grund haben wir z. B. auch ein frei verfügbares Plugin für WordPress namens `BezahlCode-Generator´ entwickelt. Auch die direkte Integration in bekannte Online-Shop-Systeme wie beispielsweise Mangento, xt:Commerce oder OXID-eSales stehen auf unserer Liste.
Sie arbeiten auch an einer Banking-App für den Mac App Store – wird die Desktop-Version ebenfalls den BezahlCode unterstützen?
Stöger: Nachdem Steve Jobs uns Ende letzten Jahres die frohe Botschaft in Sachen Mac App Store verkündet hatte, wurde im Hause stoeger it sofort mit der Planung für eine Mac Version begonnen. Diese wird selbstverständlich auch den BezahlCode unterstützen.
Disclaimer: Der Interviewer ist auch als Kommunikationsberater für das beschriebenen Unternehmen tätig.
@Dirk nachdem man ja zur Mac Version von iOutBank nicht viel erfährt, bitte bitte eine Unterstützung für mehrere Benutzer-Konten (wäre auch für die iPad Version nicht verkehrt). Wäre super wenn du das weitergeben könntest.
Zum “BezahlCode” super Idee, hoffe das viele (große) mitmachen!
@Martin Gebe ich weiter bzw. Herr Stöger liest ja mit 😉