Wer seine Schritte zählt, macht auch mehr. So einfach ist das Konzept von Bewegungssensoren wie dem ViFit von Medisana. Der schwarze Kunststoffclip kommt an den Hosenbund und registriert jeden Schritt seines Trägers. Wobei: Man steckt ihn besser in die Hosentasche, denn ich habe das kleine Ding (5,8 x 2,1 x 1,5 cm und 11,5 g leicht) in der Testphase gleich zwei Mal verloren.
Zu Beginn gibt man seine Bewegungsziele vor, also wie viele Schritte man pro Tag machen möchte. Ein gesundes Ziel sind 8.000 Schritte, was dann eher Treppe als Fahrstuhl und laufen statt Taxi bedeutet. Aus der körperlichen Aktivität erreichnet der Tracker auch den Kalorienverbrauch. Auf Knopfdruck sieht im im einzeiligen OLED-Display Schritte, Strecke, erreichtes Tagesziel in Prozent, verbrannte Kalorien, den Ladezustand der Batterie, Uhrzeit, Datum oder Aktivitätsdauer in Stunden. Der Clip speichert die Ergebnisse der vergangenen 15 Tage.
ViFit Datenauswertung
Ein Datenabgleich mit der App VitaDock auf dem iPhone erfolgt nicht direkt per Bluetooth, man muss einen kleinen Umweg machen. Der Nutzer schließt den ViFit-Clip per USB-Kabel an einen Computer an und ließt per PC- oder Mac-Software die Daten aus. Diese werden in die Medisana-Cloud VitaDock online geladen. Damit liegen die Informationen auf einem Server und könnten in anonymisierter Form von Medisana ausgewertet und vermarktet werden. Wobei es in der Datenschutzerklärung des Anbieters heißt: “Diese anonymisierten Erhebungen werden lediglich intern verarbeitet und nicht an Dritte weitergegeben. Auch werden somit keine persönlichen Nutzerprofile erstellt.” Dies ist eher die Ausnahme bei den Tracking-Anbietern.
Die Erfassung der Daten in der Cloud bietet allerdings auch Vorteile: Körperdaten können über einen längeren Zeitraum gesammelt und ausgewertet werden. Man kann sie beispielsweise seinem Arzt zugänglich machen. Da Medisana diverse Messgeräte im Angebot hat, können hier Blutdruck-, Blutzucker-, Aktivitäts-, Gewichts- sowie Temperaturwerte dokumentiert werden.
Schlafanalyse
Mit dem FiVit überwachen Sie nicht nur Ihre tägliche Bewegung, sondern auch Ihre Schlaufdauer und -phasen. Dazu einfach den Knopf länger drücken, bis das Bett-Symbol erscheint, noch mal drücken und eine Mondsichel symbolisiert den Schlafmodus. Das ist deutlich einfacher als beispielsweise beim Flex von Fitbit. Allerdings empfand ich es im Test als mühsam, den schwarzen Clip in das mitgelieferte Armband zu stecken und ans Handgelenk zu legen. In der Regel habe ich es einfach vergessen. Hier sind Tracker, die als Armband ausgeliefert werden, klar im Vorteil. Auch beim Hosenwechsel verblieb der ViFit meist in der “Feuerzeugtasche” der Jeans. Da musste man höllisch aufpassen, dass er nicht in die Waschmaschine geriet.
Was die meisten Tracker noch nicht können, ist die Messung der Herzfrequenz. Doch das ist vor allem für Läufer interessant. Da ist man in der Regel auf ein weiteres Gerät angewiesen, Medisana hat für diesen Zweck die Pulsuhr Mio Alpha im Programm, die ihre Daten direkt in Apps wie Runtastic überträgt.
Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 54,95 Euro ist der ViFit Tracker günstiger als die meisten seiner Mitbewerber und ein guter Einstieg in den Bereich der Fitness-Wearables.