Schlappe 90 Apps liefert eine Suchanfrage nach “Oktoberfest” im App-Store. Jeder glaubt, mit dem lustigen Bierfest in München, das heute zum 178. Mal beginnt und bis zum 3. Oktober 2011 läuft, Geld verdienen zu können.
Jedes Jahr bekomme ich massenhaft Anfragen, diese tollen Apps zu beschreiben. Da sich aber kaum etwas ändert, stelle ich hier nur drei Apps vor.
Die Oktoberfest-App (0,79 Euro) liefert einen guten Start für Anfänger. Hier finden sich alle Zelte, Fahrgeschäfte, After-Wiesn-Locations und ein Veranstaltungskalender. Es gibt auch eine Karte der Theresienwiesn mit allen Zelten, eine Einbindung der Lokalisierung, um mit dem iPhone das richtige Zelt zu finden, fehlt leider. Das Lexikon und die kleine Fotospielerei mit der Tracht kann man eher ignorieren.
Zu vorgerückter Stunden testen viele Besucher gegen Bares ihren Blutalkoholgehalt. Dazu pusten sich in Geräte, die vozugsweise junge Damen mit sich herumtragen. Das ist die größte Geldverschwendung zwischen Isar und Elbe. Ich weiß doch, dass ich besoffen bin und später die Tram nehm.
Wer es unbedingt wissen will, kann den Alkohol Promille Rechner ausprobieren. Die App ist von heute bis Montag (19. September 2011) kostenlos, sonst kostet sie 1,59 Euro. Hier zieht man die Getränkesymbole auf eine Zeitleiste, so eine Art Strichliste des konsumierten Alkohols. Zuvor hat man Geschlecht und Gewicht angegeben. Die App errechnet daraus den aktuellen Blutalkoholanteil in Promille und wann man wieder total nüchtern sein wird.
Mit der verbalen Kommunikation klappt das sowieso nur in den ersten Stunden auf der Wies´n. Damit man auch die Einheimischen versteht bzw. sich verständlich machen kann, bietet ISayHello eine Version Bayrisch- Deutsch. In den elf Kategorien wird Alltägliches aber auch wichtiges zum Flirten übersetzt: Deaf I mi dazua hocka? Wer das nicht selber aussprechen kann, lässt es das iPhone sagen – bei dem Lärm in den Zelten dürften das allerdings schwer zu verstehen sein.
Mein Rat aus eigener Erfahrung: Nehmt das iPhone mit auf die Wiesn, aber wenn Ihr Euren Tisch bzw. die Freunde gefunden habt, steckt es in die Lederhosn oder das Dirndl. Im Suff fällt das teure Stück sonst noch in eine Maß und Fotos von Euch nach vier Bier sollt niemand auf Facebook oder sonstwo zu sehen bekommen.
Bitte gehen Sie jetzt! heißt übrigens kurz und knapp Schleich di und die Tram ist die Straßenbahn.