Meine Ohren glühen noch ein wenig. Ich habe die letzten Wochen zwei On-Ear-Kopfhörer von Philips ausprobiert – auf der Straße, im Büro, im Flieger und in der Bahn. Kopfhörer gibt es viele, das Besondere bei den beiden: einer hat eine aktive Geräuschunterdrückung, der andere nutzt den Lightning-Anschluss, verarbeitet also digitale Musiksignale.
Beide Modelle gehören der gehobenen Kategorie an, was man zum einen am Preis, zum anderen am Namenszusatz Fidelio sieht. Damit kennzeichnet Philips seine Top-Geräte. Dabei stellt Philips gar keine Kopfhörer mehr her. Der niederländische Technik-Konzern setzt komplett auf Wohlfühl- und Gesundheitsprodukte. Geblieben ist nur noch der Name und dahinter steckt jetzt Gibson Innovation (ja, die mit den Gitarren).
Philips Fidelio NC1 mit aktiver Geräuschunterdrückung
Telefonieren mit dem Kopfhörer
Auch wenn der Hersteller schreibt, die Kombination aus Stoff und weichem Leder minimiere den Druck auf die Ohren als auch die Hitzebildung, waren meine Ohren nach einem 90 Minuten-Flug nass. Wer Probleme beim Druckausgleich während Start und Landung hat, sollte die Kopfhörer ebenfalls abnehmen. Beim Essen oder wenn man gähnt, verändert sich das Klangbild bzw. die Geräuschunterdrückung. Was aber nicht weiter störend ist. Ebenfalls gut: Die 191 Gramm Gewicht des Kopfhörers spürt man auch bei längerem Tragen kaum.
Ein Licht am Kopfhörer signalisiert die aktive Geräuschunterdrückung. Der Akku dafür hält bis zu 20 Stunden und wird über ein mitgeliefertes Micro-USB-Kabel aufgeladen. Ist der Akku leer, kann man trotzdem wie gewohnt Musik hören, eben nur ohne aktive Geräuschunterdrückung. Im Straßenverkehr die Active Noice Cancellation zu deaktivieren macht durchaus Sinn, um noch zu hören, wenn sie eine Gefahr nähert (einfahrender Zug, Krankenwagen, rasender Fahrradkurier).
Das Kabel hat eine stoffartige Ummantelung, was sich zum einen gut anfühlt und zum anderen keine “Reibegeräusche” an der Kleidung verursacht. Das 3,5 mm Klinken-Stecker-Kabel lässt sich getrennt vom Kopfhörer aufbewahren. Somit kann man theoretisch auch ein anderes Kabel verwenden. Beispielsweise falls es einem wichtig ist, die Lautstärke verändern zu können. Weder am Kopfhörer noch am Kabel gibt es eine Möglichkeit. Das mitgelieferte Kabel enthält zwar einen Schalter, aber der pausiert lediglich die Wiedergabe oder springt ein Lied weiter (zwei Mal drücken). Dafür enthält der Schalter auf der Rückseite ein Mikrofon, man kann eingehende Anrufe also mit dem NC1 auf den Ohren annehmen und führen. Unterwegs sehr praktisch, wenn die Hände frei und das iPhone in der Tasche bleiben soll.
Braucht man den NC1 Kopfhörer nicht, lässt er sich zusammen mit allen Kabeln in die mitgelieferte Transporthülle falten. Die ist schön stabil, aber mit 7,5 cm etwas zu dick für meine Alltags-Tasche. Mit dem Klang des NC1 war ich mehr als nur zufrieden. Dafür sorgen 40 mm Treiber mit Neodym-Magneten (Empfindlichkeit: 107 dB, Frequenzbereich: 7 – 25.000 Hz). Wer viel reist und ab und an einfach mal seine Ruhe möchte, für den ist dieser Kopfhörer eine lohnende Investition. Der Philips Fidelio NC1 wird bei Amazonfür 234 Euro (249,99 Euro UVP) angeboten.
Lightning-Anschluss beim Philips Fidelio M2L
Ich habe es exzessiv mit Apple Musik, dem neuen Streaming-Dienst des iPhone-Herstelles ausprobiert. Die Songs haben eine Qualität von 256 Kbit/Sekunde. Sie hören sich mit dem M2L definitiv besser an, als mit meinem In-Ear von Beyerdnamics mit Klinkenstecker.
Der On-Ear-Kopfhörer wiegt 195 Gramm und lässt sich an die Kopfgröße anpassen. Seine Materialien und Verarbeitung machen einen hochwertigen Eindruck. An der rechten Ohrmuschel gibt es ein Lautstärke-Rad. Wer also ausschließlich Musik und Hörbücher am iPhone und iPad hört, für den dürfte der M2L in die engere Wahl kommen. Bleibt nur noch der Preis: Bei Amazon gibt es ihn für 279,99 Euro, die Preisempfehlung (UVP) des Herstellers liegt allerdings nur bei 249,99 Euro UVP.