Poynt, der Tagesplaner. So stellen sich die kanadischen Macher ihre App vor. Frühstücks-Café suchen und mit Freundin hier verabreden. Auf dem Weg zur Arbeit einen Schneider finden, der die Hose enger macht. Im Büro ein Restaurant für das Mittagessen mit den Kunden suchen und gleich den Tisch reservieren. Für die Abendverabredung ein Konzert oder einen Kinofilm den Freunden vorschlagen. Auf dem Weg zu den Freunden noch die günstigste Tankstelle finden und den Wagen volltanken. “Poynt it” könnte eine geflügelte Redewendung werden, wenn es nach Margaret Glover-Campbell und Michelle Sklar geht, die gerade auf europäische PR-Tour sind. In den Heimatmärkten USA und Kanada kann man bereits nach Leuten, Adressen, Benzinpreisen, Filmen und deren Bewertungen, Restaurants sowie Veranstaltungen suchen.
In der kostenlosen App im deutschen AppStore sind lediglich die drei Rubriken: Firmen,Restaurants und Filmeenthalten. Die Inhalte liefern Partner, in diesem FallSuchen.de und Kino.de. “Das wird bald deutlich mehr sein. Zudem denken wir auch über die Integration von User Generated Content nach“, erzählt Sklar.
Poynt wächst schnell. Die 2008 für den Blackberry von RIM (ebenfalls ein kanadisches Unternehmen) entwickelte App hat heute acht Millionen Nutzer in acht Ländern. Neben Nordamerika ist Poynt in Grossbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland und Australien aktiv. Die lokale Suche funktioniert neben dem iOS auch auf Windows Phone 7, Android, Nokia Qt und Blackberry.
Doch was unterscheidet Poynt von Meine Stadt, YellowMap, Siri, Urban Spoon und all den anderen Location Based Services? “Das sind zwei Dinge: Aggregation und Integration“, sagt Margret Glover-Campbell, Vice President Marketing und PR bei Poynt. Poynt vereint auch im Heimatmarkt viele Suchapps in einem. Die Inhalte stammen stets aus “fremder Feder”. Doch macht es Sinn Kinoprogramm, Filmbewertung und Ticketverkauf in einer App zu bündeln. Mit dem Punkt Integration meint Glover-Campbell die Einbindung in die Menüs der Smartphones und Tablets. Essensverabredungen können direkt in den Kalender übernommen werden, Adressen in das Telefonbuch und Rufnummern können direkt angerufen werden. In der Android-App ist die Google–Sprachsuche integriert, die iPhone-App punktet mit Augmented Reality. Sobald man das Smartphone ins Querformat dreht, sieht man die Treffer entweder in einer Karte oder mit Entfernungsangaben im Kamerabild.
Das inhaltliche Angebot in Deutschland ist also noch ausbaufähig, aber als Reiseplaner ist die App schon gut einsetzbar. Zumal man auch andere Orte als den aktuellen Aufenthaltsort durchsuchen kann – das erleichtert die Reiseplanung. Treffer lassen sich per Mail weiterleiten oder bei Facebook und Twitter veröffentlichen.
Was immer die 50 Mitarbeiter des börsennotierten Unternehmens aus Calgary noch in die App integrieren, sie soll für den Nutzer kostenlos bleiben. Das Unternehmen lebt von Werbeeinnahmen und Provisionen bei Verkäufen (Tischreservierungen, Kinotickets etc.). Sollten die Kanadier ausreichend Partner für Deutschland mit relevanten Inhalten finden, könnte Poynt wirklich zum nützlichen Tagesplaner auf dem Smartphone werden.