Selbst im heimischen WLAN-Netz ist das Surfen mit Smartphone und Tablet nicht absolut sicher. Schadsoftware, Datenklau vom NAS und Phishing-Mails. Immer öfter und immer raffinierter versuchen Kriminelle an Daten und Passwörter zu kommen. Die Standard-Firewall im Router ist längst nicht mehr ausreichend. Für technische Laien, denen VPN und Botnet nichts sagt, hat das Berliner Startup RelaxInternet die Relaxbox entwickelt. Die Box wird per LAN-Kabel an den Router angeschlossen und über eine Software gesteuert. Die Relaxbox macht das Internet für Normalverbraucher sicherer und freier – indem sie automatisiert und ohne Aufwand Daten verschlüsselt, Schadsoftware abfängt und die Herkunft des Surfers verschleiert.
Mehr Privatsphäre und Sicherheit
„Viele Internetnutzer surfen täglich nicht nur mit einem Gerät im Netz“, sagt Maximilian Pohl, Geschäftsführer von RelaxInternet und WLAN-Experte. „Dabei schützen fast alle ihren PC mindestens mit einem Anti-Virenprogramm, aber die mobilen Geräte bleiben meist außen vor.“
Privacy Boxen wie die Relaxbox kombinieren den Schutz vor Schadsoftware mit Anonymisierungsmethoden wie einem Virtual Private Network-Tunnel (VPN, der Datenverkehr läuft von außen unsichtbar, wie durch einen Tunnel). So kann der Nutzer seinen Standort verschleiern als auch unerkannt durch das Netz surfen ohne Datenspuren zu hinterlassen. „In wenigen Jahren werden Privacy Boxen so selbstverständlich sein wie ein Antivirenprogramm“, prophezeit Pohl. „Vor allem Nicht-Techies können sie den Alltag erleichtern. Sie können sich sicherer und freier im Netz bewegen, weil sie beispielsweise ebenso Zugriff auf sonst gesperrte Seiten erhalten.”
Schutz vor Hackern
Wer in seinem Heimbüro oder Gewerbe ein Netzlaufwerk oder Server stehen hat, muss den Datenklau durch Hacker fürchten. Auch Distributed Denial of Service-Attacken (DDoS) gehören leider zum Netz-Alltag. Dabei verschicken die Cyber-Kriminellen über infizierte Rechner tausende Anfragen an einen Server. Der ist von der Datenmenge überfordert und geht “in die Knie”. Die Verursacher erpressen mit DDoS-Attacken Server-Betreiber. Nach Zahlung (oft Bitcoins) würden sie davon absehen. Auch hier hilft die Relaxbox, da sämtlicher Datenverkehr über den VPN-Server umgeleitet wird. Der erkennt dank tagesaktueller Daten Botnetz- und Spam-Attacken.
Phishing-Mails schwerer zu erkennen
Neben der Sicherung des Heimnetzwerkes empfiehlt der Experte Nutzern aber weiterhin aufmerksames Surfen und den verantwortungsbewussten Umgang mit ihren Daten: „Eine Box wie die ist eine gute und einfache Methode, seine Geräte zu Hause zu sichern, vor allem für alle, die keine IT Experten sind. Sie ersetzten aber sicher nicht den aufmerksamen und vorsichtigen Umgang mit dem Netz, das zwar viele Möglichkeiten bietet, aber ebenso viele Gefahren birgt“, so Pohl. Denn Phishing Mails sind immer schwerer zu erkennen. Das Layout entspricht dem Original und die Rechtschreibfehler sind fast gänzlich verschwunden. Lediglich die fehlende namentliche Ansprache des Empfängers ist noch ein Index für den Passwortklau. Nutzer sollten nicht den Link in der Mail anklicken, sondern die Webadresse (URL) des Anbieters manuell in die Browserzeile eintippen. Nach dem Login sieht man, ob tatsächlich eine Handlung (Daten aktualisieren / Konto reaktivieren) notwendig ist.
Videos aus aller Welt abspielen
„Dieser Inhalt ist in Ihrem Land nicht verfügbar“ – jeder kennt diese nervige Meldung von YouTube und anderen Webseiten. Da hat man gerade ein lustiges, spannendes oder beeindruckendes Video empfohlen bekommen und kann es aufgrund der Rechteproblematik (u.a. GEMA) nicht abspielen. Mit der RelaxBox bekommt der Nutzer diese Freiheit zurück und kann Videos unabhängig von Länderblockaden in seinem Netzwerk abspielen.
Die Relabox kostet einmalig 89 Euro oder monatlich zwischen 6,90 und 11,90 Euro, je nach Laufzeit.