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Siedler von Catan: Candamir der Erzkönig

Das beliebte Brettspiel kann man auch auf dem beliebtesten Smartphone spielen. Als Catan kommen die “Siedler von Catan” auf das iPhone. Das Brettspiel von Klaus Teuber wurde in 25 Sprachen übersetzt und gilt selbst in Amerika als “Monopoly-Killer”.

Ein wirkliches Brettspiel ist die Vorlage ja nicht, da die Insel jede Runde neu aus den Rohstoffkarten und den Würfelwerten zusammengesetzt wird. Der Suchtfaktor ist hoch und so habe ich zusammengenommen bereits Tage meines Lebens mit diesem Spiel verbracht. Dabei bin ich immer wieder an der Strategie meiner Schwiegermutter verzweifelt, aber “Frau Entwicklungskarte” war damit durchaus erfolgreich.

So, nun kann ich zwischendurch auf dem iPhone trainieren. Das Spiel lässt sich jederzeit unterbrechen und später wieder fortsetzen – perfekt für eine kurze S-Bahnfahrt. Aktuell spiele ich gegen Cadamir, Louis und Marianne. Die leben im iPhone, aber man könnte mit dem Spiel auch gegen “echte Menschen” mit iPhone und Catan (Multiplayer-Option) spielen.

Aber von Anfang an: In den Optionen kann diverse Einstellungen zu Musik, den Effekten oder den Animationen vornehmen. Für Spieler, die das Original nicht kennen, dürfte die iPhone-Version auf den ersten Blick verwirrend sein. Jede Menge Symbole und Werte auf gerade mal 320 x 480 Pixeln. Geübte Spieler finden sich dagegen sofort zurecht, das ist alles logisch und selbsterklärend. Wer mal nicht weiter weiß, ein Tipp auf das Regelbuch und ein Almanach mit den wichtigsten Stichworten erscheint.

Ziel des Spiels ist die Besiedlung einer Insel. Mit Rohstoffen (Lehm, Holz, Stroh und Erz) baut man sich Häuser, Siedlungen, Straßen oder kauft eben Entwicklungskarten – so lange, bis ein Mitspieler zehn Punkte zusammen hat. Der Knackpunkt: Man muss mit den anderen Spielern Rohstoffe handeln, um voran zu kommen, will aber deren Vorankommen bremsen – ein Balanceakt. Bei der iPhone-Version ist es schön, dass die Mitspieler mir meine ablehnende Haltung bei Tauschangeboten nie übelnehmen. Das sieht im echten Leben anders aus.

Die Animation der Spielzüge ist sehr gelungen. Würfelt ein Spieler beispielsweise eine Acht, zoomt das Bild auf die Rohstofffelder und verteilt automatisch die Karten an die entsprechenden Spieler. Auch das Versetzen des Räubers oder der Bau einer Siedlung ist toll gemacht. Will man tauschen, schiebt man einfach im entsprechenden Feld den gewünschten Rohstoff nach oben und das Gesuch nach unten. Der einzige Nachteil, den ich entdecken konnte: Wenn ich dran bin, darf ich nicht selber würfeln, das macht das iPhone für mich. Ein wenig geschüttelt hätte ich aber schon gern.

Noch ein Wort zum Preis: Vier Euro für die App ist nicht zu viel, wenn man bedenkt, dass das klassische Spiel eigentlich 27 Euro (aktuell 17,45 Euro bei Amazon) kostet.

Meine Wertung

Preis: 3,99 €, Größe: 14,2 MB

Dirk Kunde: Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.
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