Zu Apples Entwicklerkonferenz WWDC (10. bis 14. 2013) in San Francisco dürfen wir einen Blick auf die nächste Version des Betriebssystems erwarten. Wie iOS 7 aussehen könnte, darüber haben sich diverse Designer bereits Gedanken gemacht (siehe Videos). Was sie alle eint: weniger Skeuomorphismus. Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich die digitale Nachbildung von realen Dingen. Scott Forstall war neben Steve Jobs ein großer Fan dieser Design-Linie. So ist der Einband im OS X-Kalender angeblich dem Leder in Jobs Gulfstream V Jet nachempfunden. Im iPhone findet man die Lederoptik bei Freunde finden, Holzoptik beim Kompass sowie dem Bücherregal (iBooks), ein altes Mikrofon bei Sprachmemos, einen Linsenverschluss bei der Kamera, Roulette-Tisch-Optik im Game Center und einen gelben Block (Legal Pad) bei den Notizen. Hinzukommen 3D-Anmutungen, Spiegelungen und Schatten bei App-Icons als auch in Anwendungen. Schön, aber eben auch extrem verspielt. In der Regel unterstützen die Nachbildungen der realen Welt nicht den Zweck der digitalen Anwendung. Somit könnte man es auch gut weglassen. In den Anfangstagen des Computers wollte man Anwendern den Umstieg erleichtern, indem Rollodex, Kalender und Notizblock auf dem Monitor genauso aussahen wie auf dem Schreibtisch daneben.
Neuer Look für iOS 7
Mit dem Rausschmiss von Scott Forstall rechnen nun viele Beobachter mit einer Umkehr bei Apple. Design-Guru Jonathan Ive könnte iOS 7 einen komplett neuen Look verpassen. Wirklich praktisch wären mehr Live-Icons, so wie schon jetzt beim Kalender der aktuelle Wochentag mit Ziffer angezeigt wird.
Was sich Art Director Philip Joyce und Motion Designer Denes Farkas von der irischen Agentur Simply Zesty für iOS 7 ausgedacht haben, erinnert stark an Windows 8. Die Microsoft-Desginer haben mit dem Kachel-Look einen kompletten Neuanfang gewagt. Leider wurde ihr Mut nicht belohnt. Windows 8 wird heftig kritisiert und das Unternehmen hat mit Windows Blue für Juni bereits eine Überarbeitung in Aussicht gestellt. Auf einem Touchscreen hat mir Windows 8 gut gefallen, auf einem Laptop mit Maussteuerung hatte ich meine Schwierigkeiten. Der Wechsel zwischen Programmen als auch das Starten von Anwendungen fällt aufgrund des fehlenden Windows-Icon schwer. Vielleicht ändert sich das, wenn man dauerhaft mit der Software arbeitet.
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Verzahnung von iOS und OS X
Mit iOS 7 dürfte auch die Verzahnung von Desktop (OS X) und mobilen Geräten weiter voranschreiten. OS X hat mit den Benutzerkonten, Filterregeln (Mail), Übertragen von Inhalten z.B. Fotos von iPhone zu iPhone (AirDrop) und der Aktivierung des Privat-Surfen-Modus direkt in Safari (nicht über die Einstellungen gehen) einige Vorteile, die man auch auf iPhone und iPad zu schätzen wüsste.