Das Soundsystem von Sonos hat vor einiger Zeit Nachwuchs bekommen: der Play 1. Der Lausprecher (199 €) in Schwarz oder Weiß mit den Ausmaßen 12 x 12 x 16 cm ist für kleinere Räume gedacht. Also in der Küche, im Arbeitszimmer oder im Bad. Die höhere Luftfeuchtigkeit macht dem Play 1 nichts aus, nur komplett wasserdicht ist er nicht. Danke der zwei Lautsprecher-Membrane, einem digitalen Verstärker und dem Gewicht von 1,85 kg hat der Play 1 für einen erstaunlich satten Klang.
Den kleinen Bruder der Play:3- und Play:5-Lausprecher kann man auch als Surround-Box für das Heimkino einsetzen. Unter den Fernseher bzw. das Beamer-Bild platziert man die Sonos Playbar. Für kraftvolle Bässe sorgt der schicke Subwoofer in O-Form. Zwei Play 1 dienen in einem 5.1 System als hinteres Boxen-Paar. Dank des Gewindes (1/4 Zoll) auf der Lautsprecher-Rückseite, kann man den Play 1 auch an der Wand oder an einem Standfuß montieren.
Modulares Lautsprechersystem
Wer erst mal kleine anfangen möchte, stellte sich einen der Zwei-Wege-Lautsprecher ins Schlafzimmer als Musikwecker oder ins Bad als Muntermacher. Der modulare Aufbau des Sonos-System ist ja gerade der große Vorteil. Man steigt mit einem Play 1 ein und kann das System kontinuierlich um weitere Lautsprecher bzw. Räume erweitern. Wer beispielsweise die vorhandene Stereoanlage in das Sonos-System integrieren möchte, kann das mit einer Connect-Box (349 €) tun.
Zwei Play 1-Lausprecher lassen sich als Paar koppeln, so dass man echten Stereo-Klang bekommt. Über die App für iPhone und iPad steuert man neben der Musikauswahl und Wiedergabe auch den Equilizer für Bässe, Höhen, Balance sowie Loudness. Dabei lässt sich jede Box bzw. jedes Boxen-Paar nach Räumen getrennt einstellen und bespielen. Das weiße Statuslicht auf der Oberseite des Lautsprechers kann man per App deaktivieren, falls die Box direkt neben dem Bett steht. Da stört das Licht nachts nur.
Play 1 schnell einrichten
Das Einrichten des Systems ist innerhalb weniger Sekunden erledigt. Ein Lautsprecher oder die Bridge (kleiner weißer Kasten) muss per LAN-Kabel mit dem heimischen Router verbunden werden. Die Bridge gibt es aktuell beim Kauf einer Play 1 kostenlos dazu, ansonsten liegt der Preis bei 49 Euro. Hintergrund: Sonos nutzt nicht das WLAN-Signal des Routers für die Musikübertragung, sondern baut via Bridge oder Lautsprecher ein eigenes Funknetz auf. So verhindert der Anbieter Ausfälle bei der Audio-Wiedergabe und ermöglicht das Abspielen unterschiedlicher Titel in den einzelnen Räumen.
Das Sonos-System bildet die perfekte Musikzentrale für Zuhause. Neben der Musik auf dem iPhone oder iPad kann der Hörer seinen Desktop-Rechner zur Wiedergabe nutzen. Um vom iPhone darauf zuzugreifen, muss der Rechner natürlich eingeschaltet und im selben Netzwerk angemeldet sein. Es gibt für Windows– und Mac-Rechner kostenlose Software von Sonos, so dass man die Musikwiedergabe auch vom Computer starten kann. Komfortabeler ist eine externe Festplatte mit Netzwerkanbindung (NAS). Dann kann der Rechner ausgeschaltet bleiben und man greift über die App auf den freigegebenen Ordner mit Musik zu.
Sonos streamt
Neben der eigenen Musik bietet Sonos Zugriff auf diverse Speicher- und Streaming-Dienste. Eine kleine alphabetische Auswahl: Amazon Cloud Player, Deezer, Juke, Last.fm, Napster, Radio, Rdio, Simfy und Spotify. Bei den meisten Streaming-Diensten benötigt man ein kostenpflichtiges Premium-Konto, um ihn auch mit den Sonos-Lautsprechern nutzen zu können. Bei einem neuen Sonos-System ist ein zweiwöchiger Napster-Testlauf inklusive. Es ist schon sehr komfortabel eine unerschöpfliche Musikbibliothek unter deb Fingern zu haben.
Um mich an die Menüführung in der iPhone-App zu gewöhnen, hat es eine ganze Weile gebraucht. Das ist beim iPad deutlich einfacher, schon aufgrund der Bildschirmgröße. Die Aufteilung in drei Spalten: Räume, aktuelle Wiedergabe und Musikauswahl, erleichtern die Übersicht. Musiktitel kann man bei der Wiedergabe automatisch überblenden oder im Zufallsmodus abspielen – auch das ist beim iPad schneller aktiviert. Im Laufe der Zeit stellt man sich eigene Playlisten und Favoriten zusammen, die Lieder aus unterschiedlichen Quellen enthalten können. So lassen sich Streams, eigene Musik und Webradio-Stationen bequem verwalten.
Enorm praktisch ist, dass man jeden Sonos-Lautsprecher dahin stellen kann, wo ein Steckdose in der Nähe ist (und das WLAN-Signal hinkommt). Das bedeutet allerdings auch, dass die Geräte immer eingeschaltet sind, also Strom verbrauchen. Im Standby zieht eine Play 1 rund vier Watt. Damit muss man leben oder schaltbare Steckdosen anschaffen. Im Vergleich zu anderen Funklautsprecher-Systemen gehen hier ganz eindeutig meine beiden Daumen nach oben. Die Verarbeitung der Boxen als auch die Benutzung über die App sind hervorragend. Das Angebot unterschiedlicher Lautsprecher-Größen für unterschiedliche Räume bis hin zur Heimkinoanlage ist durchdacht. Bleibt ein kleines “aber”: der Preis. 200 Euro zum Einstieg für einen kleinen Lautsprecher und rauf bis 700 Euro für einen Subwoofer sind nicht ohne.