Antennagate, Steve Jobs selbst nennt auf der Pressekonferenz im Apple-Hauptquartier den Begriff, den amerikanische Blogger dem Antennenproblem gegeben haben. Dabei passt der überhaupt nicht. Es wurde niemand ausspioniert oder abgehört. Aber irgendwie passt ein unpassender Name zu Jobs Vortrag. Auch der war merkwürdig und ließ mich ein wenig ratlos zurück.
Die ganze Veranstaltung hatte etwas Unbeholfenes. Jobs war phasenweise außer Atem. Seine mehrfach wiederholte Liebeserklärung “We love our users/customers” hatte etwas Michael-Jackson-haftes. Die Stichpunkte auf den Folien wirkten mitunter albern: “Working our butts off“. Da erzählt er am Anfang, dass sich alle bei Apple den “Arsch” in den vergangenen 22 Tagen abgearbeitet hätte und später in der Fragerunde (nicht auf dem Video) kommt raus, dass er die letzten sieben Tage auf Hawaii urlaubte. Da wird mit 17 abgeschirmten Testräumen und 18 Wissenschaftlern mit Doktortitel sowie Ingenieuren im Antennen-Test-Team geworben. Das wirkt geradezu verzweifelt. Hat denn keiner der 18 Wissenschaftler das Ding mal in die linke Hand genommen?
Große Shows
Für mich war die Erklärung eine große Enttäuschung. Ich bin noch nicht lange eine Apple-Fanboy, erst seit dem iPhone. Die Keynotes und Pressekonferenzen von Steve Jobs hatten seit dem etwas Besonderes für mich. Es waren immer große Shows, sie waren choreographiert, durchgestylt, perfekt, aber eben auch unterhaltsam. Was war das gestern? Nichts davon.
Bumper sind eine schwache Lösung
Die Gummiüberzieher gibt es bis Ende September. Und was dann? Na, entweder kaufen die Leute dann gleich einen Bumper mit, leben mit dem Problem oder machen einen Bogen um das iPhone. Das eigentliche Problem wird nicht gelöst, weil es nicht gelöst werden kann. Es gelten die Gesetze der Physik. Eine Hand, die das Smartphone umschließt, schirmt nun mal die Antenne ab. Apple war bislang Meister im Fach Simplexität. Eine komplexe Technik wird für den Nutzer extrem simple präsentiert. Aber sie bleibt nun mal kompliziert und das wurde hier allzu deutlich.
Jobs hat das schlecht verkauft, er wirkte wenig überzeugend, geschweige denn charismatisch. Es ist ein totales Durcheinander: Jetzt ist nur die Rede von der Abschirmung durch die Hand. Der “Kurzschluss” zwischen den beiden Antennenbereich wird gar nicht mehr thematisiert. Dann kommt noch die fehlerhafte Formel, die die Empfangsstärke falsch in Balken umsetzt, hinzu. Es ist ein kommunikativer Gau, bei dem Jobs eine unglückliche Figur macht. Und die angebotene Lösung ist unbefriedigend. Wer will schon um das schönste Design-Handy der Welt einen Gummiüberzieher tragen? Jobs selbst nutzt keinen, wie sich in der Fragerunde zeigte.
Empfangsschwierigkeiten
Apple wurde Opfer seines eigenen Hypes. Natürlich ist viel Presse und Buzz zur Einführung eines neues Produkts gut. Aber wenn damit etwas nicht stimmt, bekommt das eben auch viel Aufmerksamkeit. Selbst wenn nur ein Bruchteil der drei Millionen Nutzer die Empfangsschwierigkeiten hat. Bislang konnte ich zwei (ungeschützte) iPhones 4 in meiner linken Hand testen, mit keinem ist mir in unterschiedlichen Netzen ein Gespräch abgebrochen.
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Ich fand deinen Artikel sehr gut. Es zeigt, das es den iPhone-Besitzern (die Medien, wobei ein Blog da ja eigentlich zuzählt, mal ausgenommen) gar nicht um schlechtmachen oder aufbauschen geht. Es ist ein wenig die Enttäuschung die man durchhören kann.
Aufgrund der Presse und vor allem den Blogs weiß ich gar nicht mehr was ich denken soll. Und ich habe noch keinen getroffen, der wirklich ein Problem mit der Antenne des Pihone 4 hatte, auch wenn ich den Abfall des Balkens bei der Abschirmung durch die Hand beobachten kann. Ich hatte noch nicht ein Gesprächsabbruch.
Apple ist nun mal der große Stern am Himmel seit alle anderen sich an ihrem iPhone orientieren. Da sezieren die Medien wirklich jeden Schritt und jedes Wort.
Also ich bin eigentlich immer sehr kritisch, aber ich finde, dass der oben stehende Bericht nicht wirklich den Tatsachen entspricht. Ich hatte eigentlich nie den Eindruck, dass Steve Jobs einen schlechten Job gemacht hat.
Man muss sich das doch einmal vorstellen: Es wird Wind um eine Sache gemacht, an der physikalisch nicht zu rütteln ist. Leute, die nicht ansatzweise Ahnung von der Thematik haben, äußern sich zum iPhone 4 und kritisieren es im höchsten Maße.
Sollten die Statistiken stimmen, die auf der Pressekonferenz angegeben wurden, so ist die Anzahl der betroffenen Kunden und Geräten verschwindend klein.
Das Problem ist, dass sich ein Bruchteil von Nutzern heutzutage über diverse Internetplattformen sehr viel Gehör verschaffen kann. Das spiegelt dann aber nicht den Querschnitt der User wieder.
Für Apple hängen Millionen an solchen Verkaufsstart und dem Aktienkurs. Ich kann es irgendwo nachvollziehen, dass Steve Jobs dann nicht gerade euphorisch auf die Bühne geht.
Es gehört schon einiges dazu, sich auf die Bühne zu stellen und für die "Fehler" eines Konzerns repräsentativ den Deppen zu spielen.
Ich bin mir sicher, dass Apple beim nächsten Mal extra noch ein dickes Entertainment-Paket schnüren wird und Herr Jobs sich zusätzlich eine Portion Rouge auf die Backen knallt. RTL-Zuschauer werden begeistert sein, denen geht es ja auch mehr um die Knalleffekte als um den Inhalt.
Also ich hatte das Problem mit den Balken und des "gefühlten" Gesprächsabbruchs auch. Habe jetzt einen Bumper aus den USA plus 4.01 und glaube, das iphone4 ist das beste Phone der Welt. Warum? Klasse Kamera, freue mich auf facechat und super Batterieleistung. Der Rest ist wie beim Golf, same as ever. Aber das ist ja auch gut, denn ansonsten, mit Mail und Kontakten und Safari ist es einfach super.
Ob Steve nun überzeugend war oder nicht, interessiert mich gar nicht. Den Bumper mußte ich aus den USA mitbringen, hier hat den keiner.
Es war eine Frage der Zeit und jetzt ist sie da. Die erste Sammelklage gegen Apple. Sie wurde eingereicht am United States District Court for the District of Maryland und beschäftigt sich mit den Antennenproblemen des neuen iPhones.
Gleich mehrere Vorwürfe muss der Obsthändler über sich ergehen lassen: - Grobe Fahrlässigkeit (Apple und AT&T). - Fehler in Design, Fertigung und Zusammenbau (Apple). - Verstoß gegen die Garantiezusicherung (Apple). - Verstoß gegen die Marktgängigkeit oder Tauglichkeit für einen bestimmten Zweck (Apple und AT&T). - Verstoß gegen die Eignung für einen bestimmten Zweck (Apple und AT&T). - Irreführende Geschäftspraktiken (Apple und AT&T). - Beabsichtigte Falschdarstellung (Apple und AT&T). - Fahrlässige Täuschung (Apple und AT&T). - Betrug durch Fehlerverschleierung (Apple und AT&T). Wie kam es eigentlich dazu? Apple wurde in den letzten Tagen/Wochen stark von den Kunden und Medien angeprangert. Schuld daran war die Fehlkonstruktion an der Empfangsantenne. Wenn man das Gerät in bestimmten Positionen hält, dann bricht der Empfang ab. Reaktion von Steve Jobs war so was wie: »Ihr könnt alle das Gerät nicht richtig halten«. Erstmals aufgefallen ist der Fehler am 23. Juni. Seitdem häufen sich die Fehlerberichte – auch bei uns. Die Klage geht auf die Kappe von Ward & Ward, PLLC und Charles A. Gilman, LLC. Die Kanzleien vertreten Kevin McCaffrey, Linda Wrinn und einige weitere betroffen iPhone-4-User. [Maxim Roubintchik]
Ich verstehe das Theater ehrlich gesagt nicht. Da wird ein Bericht geschrieben, wie ungenügend Jobs sich auf der Konferenz geäußert hat.... und im letzten Satz wird geschrieben, selbst nie das Problem gehabt zu haben.... !?? Das führt nur zur Verwirrungen, das ist absolut überflüssig!
Ich kenne einige iPhone G4 Nutzer,...keiner würde es wieder hergeben!:-)
@Peter Genau, es geht in dem Text vor allem um meine Enttäuschung wie schlecht sich Jobs da verkauft hat bzw. wie schlecht seine PR-Strategen ihn vorbereitet haben. Es geht nicht um das Antennenproblem, das habe ich nämlich nicht. Auch ich würde das iPhone 4 nicht wieder hergeben.
Von den Fakten her habt Ihr Recht, dass hier etwas hochgepuscht wird.
Aber seien wir doch ehrlich: Etwas Schadenfreude ist doch auch dabei, wenn man jetzt erlebt, dass auch der Apple-Messias mal REagieren MUSS anstatt den Lauf der Technik- Entwicklung seit Jahren fehlerfrei Vorhersagen zu können?
Wenn Steve Jobs in den letzten Monaten nicht ganz so arrogant gegenüber Wettbewerbern aufgetreten wäre, wäre es jetzt einfacher für ihn.
Ich kann Roland Eitler nur voll und ganz zustimmen. Dieses von den Medien in völliger "Unsachkenntnis" hoch gejubelte "Problem" existiert bei jedem Handy, mal mehr, mal weniger. Ich habe hier in Deutschland auch 2 verschieden iPhone 4 getestet, und konnte dieses Problem nicht reproduzieren. Es scheint in der Tat hauptsächlich ein amerikanisches Problem zu sein, weil Freunde drüben immer wieder von Empfangsproblemen berichten, auch wenn sie mit Nokia + SonyEricsson unterwegs sind. Aber es gibt in der Tat gerade bei Apple viele Neider + Hasser, die einfach froh waren und sind, dass sie endlich mal etwas gefunden haben, wo sie völlig unreflektiert drauf hauen können. Sei's drum, ich finde das iPhone 4 ist ein gwaltiger Schritt nach vorn und wieder das Maß aller Dinge im Smartphonebereich und alle die ich kenne, die schon eins haben sind voll auf zufrieden und werden es nicht wieder hergeben und auch nicht mit einem "Schwimmreifen" verzieren.
Um es auf dem Punkt zu bringen:
Das iPhone 4 ist ein geniales Gerät das mit
vielen neuen Feature's z.B. die Auflösung des
neuen Displays u.s.w. ein Meilenstein der
Technik ist und einen großen Schritt in die
Zukunft der mobilen Smartphones macht.
Hätte Apple blos nicht das Desing verändert
(iPhone 3GS). Apple hat einen Fehler gemacht,
und es bleibt Ihnen nichts anderes übrig als
in der nächsten iPhone Generation Diesen
Hardwarefehler in punkto Desing zu ändern.
Da hilft jetzt kein zetern und jammern. Es ist
wie es ist. Ich bleibe bei meinem iPhone 3GS
mit dem ich völligst zufrieden bin. Ich werde
erst einen wechsel in betracht ziehen wenn das
iPhone 5 rauskommt. Hoffentlich mit einem
besseren Design und dadurch keine Antennenprobleme, weil mir das iPhone 4 viel
zu kantig ist.
zu kantig ist.
welches "problem" ?
wer hat denn diese "problem"?
0,55% ?!?!?! komm schon, eigentlich hätte steve gar nix sagen müssen nachdem die medien und div. yellowpress-blogger aus einem seit jahren bekannten physikalischen fakt (mein altes siemens S65 hatte das selbe problem, mein nokia N97min hat es auch, auch das E72).
das "problem" besteht wohl am ehesten in amerika (die trocknen dort aber auch hunde in der mikrowelle, verwechseln gas und bremspedal und ziehen danach gegen den hersteller vor gericht) weil AT&T dort ein deutlich mieseres netz hat aus T-Mobile bei uns. wenns überhaupt ein problem, gibt, dann das netz von AT&T - aber das ist hinlänglich bekannnt, das Verizon ein besser ausgebautes netz in den US hat.