Saison der Datenlecks in den USA: Erst kam heraus, dass die Social-Media-App Path ungefragt Namen, Mailadressen und Telefonnummern aus dem Adressbuch der iPhone-Nutzer auf eigene Server hochlädt.
Jetzt berichtet das Wall Street Journal, Google schnüffelt iPhone-Nutzer aus. Werden bestimmte Werbeformate im Safari-Browser aufgerufen, wird ein Cookie abgelegt, der das weitere Surfverhalten des Nutzers an Google überträgt. Das “Mitschneiden” der Daten erfolgt sogar, wenn ein Tracking in den Browsereinstellung deaktiviert ist.
Werbeindustrie will Tracking
Ein Sprecher von Vibrant Media, eines der betroffenen Werbeunternehmen, nannte die Technik einen “Workaround“, so dass sich Safari so nutzen lässt, wie alle anderen Browser. Für die Werbeindustrie ist ein anonymes Tracking überaus wichtig. Damit lässt sich feststellen, welcher Nutzer ein Werbemedium bereits wie oft zu sehen bekommen hat. Aus dem Surfverhalten lassen sich auch Rückschlüsse für passende Produkte, die dem Nutzer gezeigt werden sollen, ziehen.
Google als auch Path, haben die Datensammlung direkt nach Bekanntwerden der Praktiken nach eigenen Angaben eingestellt. Im Fall von Path wird die Forderung laut, dass Apple eine Sicherung gegen das Auslesen von Adressdaten in iOS einbauen soll. Dann müsste der Nutzer dem Zugriff explizit zustimmen, wie bei Push-Benachrichtigungen oder der Ortung. Wobei bei letzterem musste Apple seine Lektion schmerzlich lernen, als im Mai 2011 durch das Programm iPhone-Tracker öffentlich würde, wie intensiv Apple die Geo-Daten der iPhone-Nutzer sammelt (Location-Gate).