Ein Wechsel des Mobilfunkvertrags lohnt sich. Das ist kein Geheimnis, die Kunst liegt im Einhalten der Kündigungstermine. Der Markt für Mobilfunkkunden in Deutschland ist aufgeteilt. Wachstum ist für die Anbieter fast unmöglich. Es geht nur noch um die Umverteilung von Marktanteilen. Entsprechend großzügig zeigen sich die Netzbetreiber bei Neukunden. Somit lohnt der Wechsel in ein anderes Netz. Die angestammte Rufnummer mitzunehmen, ist kein Problem (ca. 25 Euro Gebühren). Wer das aber dennoch nicht möchte, kann kurz vor der anstehenden Vertragsverlängerung (meist nach zwei Jahren) bessere Konditionen bei seinem Anbieter aushandeln. Wie gesagt, man muss nur rechtzeitig an den Kündigungstermin denken.
Der Vertragslotse vergisst nichts
Da hilft die Standard-App Erinnerungen im iPhone oder ein professioneller Helfer. Ein Dienstleister ist beispielsweise Volders (ehemals Vertragslotse), er erinnert nicht nur an Termine bei Smartphone-Verträgen. Hier hinterlegt der Nutzer auch die Daten für Versicherungen, Strom, Fitnessstudio, BahnCard, Online-Videothek oder DSL-Vertrag. Jeder Haushalt hat durchschnittlich 15 Verträge, die man im Blick behalten sollte, um langfristig Geld zu sparen. Kurz vor Ablauf der Vertragslaufzeit erhält der Nutzer eine Nachricht inklusive eines Alternativ-Vorschlags, wie sich bei der Verlängerung bzw. einem Wechsel Geld sparen lässt. Für den Nutzer ist dieser Service kostenlos.
Einen ähnlichen Service bietet Aboalarm. Mit der App hat man ebenfalls alles vom Handy-Vertrag bis zum Zeitungs-Abo im Blick und kann sogar vom iPhone seine unterschriebene Kündigung verschicken. Hohes Sparpotenzial bieten natürlich vor allem Finanzprodukte – also Bank- und Versicherungsverträge. Genau darauf setzt das Start-Up Plan Forward aus Heidelberg mit seiner App Safe. Doch die Macher sind dem Anschein nach noch tief in der Beta-Phase. Ich habe meine Daten Anfang November 2014 in die App eingetragen, doch bis heute (Januar 2015) hat der Anbieter keine Rückmeldung gegeben, dass meine Verträge hinterlegt sind. Rein theoretisch sollte man aus der App heraus Schäden an die Versicherung melden können, die Vertragsunterlagen einsehen und natürlich Angebote für günstigere Versicherungen erhalten.
Schwieriges Geschäft
So praktisch das Angebot für den Nutzer sein mag, so schwer ist es für die Anbieter. Ich berichtete im November 2011 über Reposito. In dieser App werden Kaufbelege und damit Garantienachweise hinterlegt, so weiß man direkt ob ein elektrisches Gerät noch Garantie hat bzw. unter die Gewährleistung fällt. Als Kooperationspartner konnten die Macher die Euronics XXL-Elektromärkte gewinnen. Auf den Kassenbon wurde ein QR-Code gedruckt, den die App erkannte und so Gerätenamen sowie Kaufdatum in die App übernahm.
Eine prima Idee, doch sie ließ sich für den Anbieter nicht in ein einträgliches Geschäft ummünzen. Reposito stellte im August 2014 sein Angebot ein. Allerdings bekommt der Dienst eine zweite Chance. Das IT-Beratungsunternehmen Cocus hat Reposito Ende 2014 übernommen, um der Dienstleistung im Bereich Mobile Payment neues Leben einzuhauchen. Es bewegt sich als etwas und für uns Verbraucher wird es hoffentlich etwas bequemer. Wäre toll, wenn sich einige Anbieter am Markt behaupten könnten und so wünschen wir den Berliner Vertragslotsen ausreichend Verträge unter dem Kiel.