Langsam wird es wärmer in der Gerüchteküche. Die eine oder andere Herdplatte können wir schon mal anheizen. Schließlich sind es nur noch fünf Monate bis Ende Juni und wenn Apple seinen Jahresrhythmus einhält, wird es langsam Zeit für ein paar wilde Spekulationen:
Der Name
Es ist vollkommen unklar, ob Apple die Nummerierung der kommenden Geräteversion fortsetzt, also ein iPhone 5 kommt. Logisch und einfacher für den Nutzer wäre es jedenfalls.
Neues Herz
Das iPhone bekommt einen neuen Prozessor, ob der nun A5 oder A8 heißen wird, sei mal dahingestellt, aber es ist eine Weiterentwicklung des Apple-eigenen A4, der derzeit Dienst im iPhone, iPad und Apple TV tut. Auf jeden Fall wird der Neue noch schneller und batterieschonender arbeiten. Bei den Funkchips wird es voraussichtlich einen Wechsel geben. Bislang lieferte Infineon die Chipsätze. Qualcomm dürfte für das iPhone 5 Chips liefern, die mit dem Mobilfunkstandard CDMA als auch GSM/UMTS klar kommen. Dann müsste Apple nicht ein Gerät für Verizon (und andere CDMA-Netze) herstellen und eine Version für den europäischen GSM-Standard. Klingt einleuchtend.
Höchst unwahrscheinlich ist allerdings der Einsatz eines 4G-Mobilfunkchips. Die Long Term Evolution (LTE) gilt als die nächste Generation im mobilen Datenfunk, bis zu 100 MB pro Sekunde sollen so auf ein Smartphone kommen. Verizon hat bereits ein 4G-Netz in den USA, die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 werden im Laufe des Jahres erste Regionen in Deutschland mit der Technik versorgen und Datentarife anbieten.
Neue Hülle
Es gibt noch keinen verlorenen Prototypen oder Muster aus asiatischer Produktion, aber das iPhone 5 soll ein komplett neuer Wurf von Design-Guru Jonathan Ive werden.
Neues Geld
Mit seiner Apple-ID kann man in den diversen Stores digitale Bücher, Musik, Filme, TV-Serien und Apps kaufen. Wie wäre es, wenn man damit auch Kopfhörer, Kapuzenpullis und Kaugummi bezahlen könnte? Apple testet die Nearfied Communication (NFC), dabei hält man sein iPhone, iPod oder iPad an ein Kassenterminal und autorisiert so die Bezahlung der Rechnungssumme. Spannend, denn sein iPhone hat man immer dabei. Apple verfügt bereits über rund 150 Millionen iTunes-Konten. Für jede Kreditkartenzahlung muss das Unternehmen allerdings Gebühren zahlen. Viel praktischer wäre es, wenn Apple mit einem eigenen Bezahldienst die Summen von den Konten der Kunden abbuchen dürfte. In den USA gehen pro Jahr 6,2 Billionen Dollar für Waren und Dienstleistungen über den Kassentresen – meist in Form von Plastikgeld. Von diesem Kuchen könnte sich Apple mit NFC ein Stück abschneiden.
Get Social
Das erfolgsverwöhnte Apple hat mit Ping einen ziemlichen Flop gelandet. Eine hierarchische Unternehmens-Monarchie ist kein Umfeld, in dem Social Media-Blüten blühen. Doch auch Apple ist klar: Die Zukunft ist Social. Der Erfolg von Facebook macht deutlich, Leute wollen Fotos, Links, Lieder, Videos und Befindlichkeiten ihrem Umfeld mitteilen. Findige Frickler haben in iOS 4.3 den Photo Stream gefunden. Die Idee ist, Fotos oder gleich eine komplette Dia-Show Freunden zugänglich zu machen, am besten Online, mithilfe von MobileMe. Mit Find my Friend dürfte eine Ortungsfunktion à la Foursquare, Qype und Latitude kommen.
Und die Zukunft ist noch etwas: Ein langer Fluss oder auch Stream. Niemand muss Medien besitzen und auf seiner Festplatte horten. Mit wachsenden Bandbreiten mobile Datenübertragung und sinkenden Kosten beim Webspeicher kommt Apples Rechenzentrum in North Carolina ins Spiel. Natürlich will ich das iTunes-Musik-Abo oder geliehene Episoden meiner Lieblingsserie auf das iPhone streamen oder meine komplette Mediensammlung in der berühmten “Wolke” speichern. Hier ist die einzige Frage, ob die Rechteinhaber mitmachen, technisch gibt es keine Hürden.
Jetzt aber Augen auf, wer in den kommenden Wochen rund um Cupertino Urlaub macht, sollte einfach mal in Kneipen und Restaurants gehen und schauen, ob da ein iPhone liegengeblieben ist – das sieht bestimmt wie das 4er aus.