Früher da hat man bei einem lokalen Festnetzanruf noch per Minute bezahlt. Die ersten SMS wurden pro Stück vom Prepaid Guthaben abgezogen, Musik kauften wir als CD und Romane als handfestes Buch. Mit dem Internet jedoch hat sich so manches geändert.
Rückkehrende Trends mit Zukunftscharakter
Wer heute an Prepaid-Karten denkt, lächelt meist eher müde: Wer hat so was schon noch? Und wenn, dann ist das doch niemals mit meinem iPhone kompatibel. Dass Menschen an alten Dingen aber gern festhalten, ist eine bekannte Eigenschaft und so kommen Vinyl-Platten wieder als Sammlerobjekte in die Läden und die Prepaid-Karte wieder ins Handy. Sicher, um Relikte handelt es sich dann dabei nicht mehr. Die Schallplatten sind modern hergestellt und die Plattenspieler haben USB-Anschluss, die Prepaid-Karte wahrt zwar ihre Unabhängigkeit und vertritt dennoch die Entwicklung des 21. Jahrhunderts – die Flatrate. Netzclub, der Smartphone-Tarif-Anbieter berechnet zwar auch für SMS einzeln Gebühren, doch das wichtigste gibt es umsonst: Die Internetflatrate. Verständlich, denn Anrufe kann man auch via Skype tätigen oder Nachrichten per Whatsapp schicken. Die Flatrate hat sich selbst weiterentwickelt und wird es auch noch weiterhin tun. Das Pay-per-use Modell verabschiedet sich langsam aber sicher; allerdings nicht nur bei den Handys.
Zukunftsmusik im wörtlichen Sinne
Die Musik-Industrie klagt schon lang darüber, dass ihnen durch die Piraterie im Internet Einnahmen verloren gehen. Neue Geschäftsmodelle sind ihr Schlüssel zum Erfolg: Dazu gehört auch die Flatrate. Einmal jährlich oder im Monat zahlen und dafür eine beliebige Anzahl an Songs und Alben streamen; Napster, simfy und musicload haben sich hierbei schon in Deutschland einen Namen gemacht und bieten viele Songs in guter Qualität an. Das Schöne ist die Vernetzung: Dadurch dass die Songs gestreamt und nicht lokal gespeichert werden, kann man zu Hause am PC, auf Arbeit am Laptop oder unterwegs vom Smartphone aus immer das Lied hören, auf das man gerade Lust hat.
Flatrates wird es überall geben
Doch auch mit dem Aufkommen des iPads und E-Book-Readern veränderte sich ein weiterer Markt: der der Bücher. E-Books dank Flatrate ausleihen oder kaufen – das ist in den USA bereits ein weitverbreiteter Trend, der langsam aber sicher nach Deutschland schwappt. Noch ist das Angebot eher dünn, doch so, wie sich die Flatrates im übrigen Raum ausbreiten, werden E-Book-Fans nicht mehr lang auf attraktive Angebote warten müssen.
Dass Flatrates sich im Allgemeinen entwickeln werden, steht wohl auch außer Frage. Oder könnt ihr euch vorstellen, euren Internetgebrauch zu Hause noch pro Minute zu zahlen? Vielleicht wird es dann auch in der Zukunft undenkbar sein, dass man einzeln für Musik, Bücher, das Fernsehen oder die Nachrichten bezahlt hat. Hoffen kann man es, denn günstiger und unkomplizierter ist das auf jeden Fall.