Wow, das ist mal eine schöne Magazingeschichte: Fred Vogelstein beschreibt in Wired wie Steve Jobs mit dem iPhone eine gesamte Branche ausgehebelt hat. Angefangen von den ersten Ideen für ein iPod-Telefon im Jahr 2002 über die kritische Entwicklerkonferenz im Herbst 2006 bis zu den Konsequenzen für die zukünftige Mobilfunkindustrie.
Wenige Monate vor der MacWorld Expo im Januar 2007 war der Prototyp immer noch ein Desaster. Telefonate brachen einfach ab, die Batterie lud nicht voll auf und Applikationen funktionierten nicht. Jobs starrte der Runde von einem Dutzend Entwicklern in die Augen und sagte ganz ruhig: “Wir haben noch kein Produkt.” Für den Choleriker Jobs war das ein ungewöhnlicher Auftritt. “Es war einer der seltenen Momente bei Apple, bei dem mir ein kalter Schauer über den Rücken lief”, erzählt einer der Anwesenden.
Die Wahl eines Mobilfunkproviders war nicht leicht, da Jobs mit Paradigmen brach. Er wollte eine Umsatzbeteiligung bei der Hardware und den monatlichen Gebühren. Zudem wollte er sich nicht in Menüführung, Design oder Logo-Platzierung reinreden lassen. Die Verhandlungen mit Cingular (später Teil von AT&T) dauerten über ein Jahr. Jobs hatte kein leichtes Spiel mit Stan Sigman, dem Cingular-Boss. Der wiederum hatte einige Schwierigkeiten den Deal innerhalb seines Hauses zu verkaufen. Brach er doch mit allem bisher Dagewesenem und Bekanntem. In der 11 Milliarden Dollar schweren amerikanischen Mobilfunkbranche wurden Gerätehersteller seit je her wie Leibeigene behandelt. Die Provider bestimmten, wie Handys aussahen, was sie konnten und wie viel sie kosteten. Das iPhone hat die Provider-zentrierten Strukturen der Branche aufgebrochen. Zum Glück für die Nutzer, Entwickler und auch für anderen Handyhersteller.
Ein unbedingt lesenswertes Stück.
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leute ;) enweder erster sein, oder gar nichts drueber bringen, alte semmeln will keiner.