Der neue Land Rover lässt sich per iPhone starten
Die Studie LRX zeigt, was für eine Art Auto Land Rover künftig bauen will. Mit dem Handy lässt er sich starten, die Sitze schweben und fürs Picknick hat er eine geteilte Heckklappe, herausnehmbare Lautsprecherboxen, einen Weinkühler und einen kleinen Kühlschrank im Ladeboden.
Land Rover fährt klein und fein in die Zukunft. Um neue Kundenschichten zu erschließen und gleichzeitig aus der Schmuddelecke der Umweltsünder herauszufahren, planen die noch im Ford-Konzern eingebundenen Briten eine weitere Modellreihe, die kleiner und sportlicher aber deshalb nicht unbedingt billiger sein soll als der aktuelle Freelander. Einen ersten Ausblick darauf gibt die Studie LRX, die nun kurz vor ihrer Weltpremiere im Januar auf der Motorshow in Detroit vorab schon einmal kurz präsentiert wurde.
"Wenn wir in der Klimadebatte eine Zukunft haben wollen, müssen wir Autos anbieten, die kleiner, leichter und windschnittiger sind als unsere aktuellen Modelle", sagt Marketing-Chef Collin Green. "Trotzdem dürfen die Autos natürlich nicht langweiliger werden, sondern müssen Begehrlichkeit wecken", sagt er weiter und lenkt seinen Blick auf die schneeweiße Studie, die kleiner und sportlicher ist als alles, was Land Rover bislang gebaut hat: Der für das Messedebüt auf einer verkürzten Freelander-Plattform aufgebaute Zweitürer mit dem wenig aussagefähigen Kürzel LRX ist zwar exakt zwei Meter breit, doch misst er in der Länge nur 4,35 Meter und hat lediglich 2,65 Meter Radstand. Und was noch viel wichtiger ist: Mit einer Höhe von nur 1,55 Metern reicht er den meisten nicht einmal bis zur Schulter und fällt zudem nach hinten Steil ab.
Zwar suggerieren riesige Reifen und massive Planken um die Radläufe, ein wenig mehr Bodenfreiheit und die kurzen Überhänge auch eine gewisse Geländegängigkeit. Schließlich wollen die Briten mit diesem Auto "Kunden erreichen, die bislang nicht einmal im Traum über einen Geländewagen nachgedacht haben", sagt der neue Designchef Gerry McGovern, der mit Land Rover gut vertraut ist. Nicht umsonst hat er vor seinem Ausflug nach Amerika schon den ersten Freelander gezeichnet.
Mit den gängigen Vorstellungen von einem britischen Geländewagen brechen McGovern und seine Kollegen auch beim Interieur: Es sieht nicht nur edler aus als bei einem Aston Martin, man sucht zudem vergebens nach der alten Kombination von Holz und Leder. Statt kuscheligem Landhausstil gibt es eine moderne Clubatmosphäre mit weinroten Lederschalen, viel blankem Metall, einem Cockpit wie eine Holographie in einem Glaswürfel und einem Beleuchtungskonzept, das den Fahrzeugzustand anzeigt: Schimmern Türleisten, Mittelkonsole, Schweller und Markenlogo in Blau, ist der Land Rover im Normalmodus unterwegs. Glüht das Interieur in Rot, steht das Terrain Response System auf Performance, und wenn alles im grünen Bereich ist, steht einer Ausfahrt ins Gelände nichts mehr im Wege.
Dazu gibt es wie jeder Studie ein paar nette Gimmicks, die an alte Yps-Heftchen erinnern. Statt eines Radios thront in der Mittelkonsole ein iPhone, mit dem der LRX auch gestartet wird. Die Sitze sind schwebend am Mitteltunnel aufgehängt und blockieren so nicht den Fußraum. Die Rücklehnen können vorn wie hinten auch gegen die Fahrtrichtung geklappt werden. Und für das Picknick der Lifestyle-Jugend gibt es eine geteilte Heckklappe mit eingearbeiteten Sitznischen, herausnehmbare Lautsprecherboxen, einen integrierten Weinkühler und einen kleinen Kühlschrank im Ladeboden.
Weil der LRX nicht nur Spaß machen, sondern auch das Umweltgewissen beruhigen soll, wird er viel grüne Technik bekommen, verspricht McGovern, ohne ins Detail zu gehen. Doch gelten die Start-Stopp-Automatik und die elektrisch angetriebene Hinterachse als Alternative zum konventionellen Allradantrieb aus der Land-E-Studie von 2006 als sehr wahrscheinlich. Außerdem haben die Entwickler auch bei der Materialauswahl auf ihr grünes Gewissen geachtet: Viele Strukturen bleiben aus Gewichtsgründen unverkleidet und statt schwerem Glas gibt es leichtes Polycarbonat, so dass Designer McGovern von einem Gewichtsvorteil in der Größenordnung von 15 Prozent ausgeht. Außerdem sind die Leder umweltschonend behandelt und die wenigen verbleibenden Bezugsstoffe wurden aus alten Plastikflaschen hergestellt.
Die jetzt vorab enthüllte Studie zeigt die sechste Land-Rover-Baureihe zwar noch als Dreitürer, der als waschechtes Offroad-Coupé durchgehen würde. Doch damit wollen es die Briten offenbar nicht bewenden lassen. Wahrscheinlich sogar schon in Detroit oder spätestens in Genf werden sie auch einen Fünftürer zeigen, der trotzdem sportlicher als der Freelander sein soll.
Dass die Pläne für dieses Auto durch den bevorstehenden Verkauf von Land Rover ins Wanken geraten könnten, glaubt bei den Briten niemand. Denn erstens ist das Auto ja noch eine Studie, "für die es keinerlei konkrete Pläne gibt", kokettieren die Verantwortlichen, während Insider das Serienmodell schon auf das Jahr 2010 datieren. Und zweitens haben alle möglichen Käufer die gesamte Produktplanung schon gesehen. Wer ein Angebot abgegeben hat, der hat also auch diesen Plänen und dem LRX zugestimmt.
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