"Tagesschau"-App soll 30.000 Euro kosten
Die ersten Details zu den ARD-Plänen, die "Tagesschau" auf das iPhone zu bringen, sind bekannt geworden. Die Applikation (so genannt "App") soll sowohl umfangreiche Text- als auch Video- und Audioangebote präsentieren. Die Kosten für die Entwicklung belaufen sich auf etwa 30.000 Euro.
Die geplante kostenlose Applikation ("App") der "Tagesschau" für Apples-Mobiltelefon iPhone soll nach übereinstimmenden Informationen des EPD und des Nachrichtenmagazins "Focus" sowohl umfangreiche Text- als auch Video- und Audioangebote enthalten. Wie das Magazin unter Berufung auf ein senderinternes Papier berichtete, sollen die Ausgaben von "Tageschau", "Tagesthemen" und "Nachtmagazin" sowohl als Video als auch als Audio abrufbar sein.
Nach Informationen des EPD wurde der endgültige Auftrag für die Programmierung erst Anfang Januar erteilt und damit nach den Protesten des Axel Springer AG (zu der auch WELT ONLINE gehört), der seine Apps von "Bild" und "Welt" bisher nur gegen Gebühr anbietet. Der einmalige Programmieraufwand beläuft sich für die ARD auf etwa 30.000 Euro.
Wie der EPD weiter erfuhr, soll die "Tagesschau"-App einen Live-Stream beinhalten. Nutzern wäre es so möglich, unterwegs die Sendungen parallel zur Ausstrahlung im TV anzusehen. Außerdem sieht der Entwurf vor, dass Nutzer über die App im Videoarchiv der "Tagesschau" suchen und so bis zu mehrere Jahre alte Beiträge und Sendungen einsehen können. Das Angebot ergänzen sollen Textmeldungen und -dossiers von "Tagesschau.de".
Außerdem ist die Übernahme des Schlagzeilen-Laufbandes von EinsExtra und der "Tagesschau in 100 Sekunden" geplant. Mit diesem Angebot würde die App ausschließlich aus Inhalten bestehen, die die ARD schon heute im Netz anbietet. Dazu gehört, dass Nutzer bereits ohne App "Tagesschau", "Tagesthemen" und "Nachtmagazin" kostenfrei als sogenannte Video-Podcast abonnieren und so auch auf mobilen Geräten abrufen können.
Kurz vor Weihnachten hatte "Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke in einem Interview angekündigt, dass seine Redaktion künftig mit eigenen Apps auf Mobiltelefonen präsent sein will. Eine App für Apples iPhone solle im März starten. Nach den Protesten der Axel Springer AG sprachen sich auch einige Politiker gegen gebührenfinanzierte Handy-Anwendungen aus.
ARD-Chef Peter Boudgoust betonte, "Tagesschau.de" sei "bereits seit Jahren im absoluten Einklang mit der Mediengesetzgebung" auch auf Handys abrufbar und Apps nur die Optimierung von Darstellung und Bedienbarkeit auf einzelnen Geräten. Zusätzliche Inhalte würden nicht produziert.
Andere mit Rundfunkgebühren finanzierte Sender sind bereits teils seit Sommer mit eigenen kostenfreien Apps präsent, darunter Deutschlandradio, NDR, WDR und die steuerfinanzierte Deutsche Welle.
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