Streaming-Dienst von Apple: Sony sagt "Ja" zu Apples Internet-Radio
Durchbruch auf dem Weg zum eigenen Internet-Radio: Nach langen Verhandlungen konnte Apple den Musikgiganten Sony für den geplanten Streaming-Dienst gewinnen. Für die Musikindustrie könnte das Angebot zur Goldgrube werden.
Nach einem Jahr zäher Verhandlungen haben Apple und Sony Music eine Zusammenarbeit für den von Apple geplanten Musik-Streaming-Dienst bekannt gegeben. Damit ist nach Warner der dritte große Musikverlag bei dem Projekt an Bord - gerade noch rechtzeitig vor Apples jährlicher Entwicklerkonferenz WWDC, die in der zweiten Juniwoche 2013 startet.
Apple ist mit seiner Online-Plattform iTunes der weltgrößte Musik-Verkäufer. Allerdings wird inzwischen Streaming immer populärer, bei dem die Musik nicht mehr heruntergeladen, sondern direkt aus dem Internet abgespielt wird.
Werbung zur Musik
Entsprechend gibt es bereits mehrere Abo-Dienste wie Spotify oder Rdio, bei denen für eine Monatsgebühr uneingeschränkt Musik gehört werden kann. Auch Apple-Rivale Google hatte Mitte Mai zunächst in den USA seinen Abo-Dienst gestartet.
Einen solchen Dienst habe Apple ebenfalls erwogen, aber die Idee verworfen. Ein weiteres Modell sind kostenlose Internet-Radios wie Pandora, bei denen der Nutzer einer Playlist folgen muss, anstatt die Lieder selber auszusuchen.
Pandora ist zumindest in Sachen Erlösmodell auch ein Vorbild für Apple: Bei dem Apple-Dienst solle wie auch bei Pandora Werbung zur Musik angezeigt werden, hieß es. Er solle auf Apple-Geräten wie iPhones und iPads sowie möglicherweise auch auf Windows-Mobilgeräten laufen. Nach Informationen der "New York Post" strebt Apple allerdings eine flexiblere Lizenz mit mehr Nutzungsmöglichkeiten als bei Pandora an.
Goldgrube iTunes
Außerdem soll Apples Dienst deutlich globaler positioniert werden. So hat Pandora zwar 70 Millionen aktive Nutzer, doch diese kommen alle entweder aus den USA, Australien oder Neuseeland - anderswo ist Pandora nämlich nicht abrufbar. Apples Dienst hingegen soll vom Start weg auch in Europa und Japan nutzbar sein.
Der "Financial Times" zufolge stellt Apple den Musik-Konzernen nun mehrere Erlösquellen in Aussicht: Zahlungen für abgespielte Songs, eine Beteiligung an den Werbeerlösen - sowie garantierte Mindestbeträge, falls bei diesen beiden Geschäftsmodellen zu wenig Geld zusammenkommt.
Für die Musikverlage ist Apples Internet-Radio vor allem auch deshalb interessant, weil es direkt mit iTunes gekoppelt ist. Features wie Beispielsweise die Möglichkeit, einen Song - anders als bei Pandora - zurückspulen zu können, sind eine nette Spielerei. Doch der "diesen Song will ich jetzt kaufen-Knopf" ist das wohl überzeugendste Argument für eine Zusammenarbeit mit Apple. Denn der iTunes-Store hat aktuell rund 26 Millionen Songs im Angebot. Und rund 70 Prozent ihrer Erlöse erzielen die Labels inzwischen mit Verkäufen auf iTunes.
mhe
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