“Behäkelte Klopapierrolle” bis zur Toilette daheim – bei Twitter waren sämtliche Scherze von Optik bis zur Phonetik des Names dabei, kurz nachdem Phil Schiller den HomePod auf der WWDC 2017 im San Jose Convention Center unter dem Motto “Reinvent home music” vorgestellt hatte. Apple will mit dem HomePod die Lücke zwischen kabellosen Musiklautsprechern (z.B. Sonos) und intelligenten Sprachröhren (Google Home, Amazon Alexa) schließen. Der HomePod soll beides können. Gleichzeitig ist er die Schaltzentrale für HomeKit, also das smarte Home. Licht, Lüftung und Heizung lassen sich im Haus per Sprache und aus der Ferne per App steuern.
Im Inneren arbeiten sieben kleine Mitteltöner-Lautsprecher und ein größer Tieftöner (Woofer) für den guten Klang. Zwei HomePods lassen sich zum Stereo-Paar koppeln. Sechs Mikrofone lauschen nach dem gesprochenen Befehl “Hey Siri” auf die Wünsche des Nutzers. Ein A8-Chip verarbeitet die Anfragen zu Musik, Verkehr, Wetter, Smart Home, iMessage und Nachrichten. Die runde Gitternetztonne ist 17,2 cm (7 Inch) hoch, wiegt 2,5 kg und wird in Weiß sowie Space Grey angeboten.
Bei Siri-Anfragen vergibt das Gerät eine anonyme ID-Nummer, so dass diese nicht personalisiert auf den Apple-Servern landen. Die Sprachverbindungen werden verschlüsselt übertragen. Den intelligenten HomePod wird es ab Dezember 2017 zunächst nur in den englischsprachigen Ländern USA, Großbritannien und Australien zum Preis von 349,- Dollar geben.
Was die WWDC 2017 Keynote sonst noch zu bieten hatte:
- Amazon Video wird als App auf Apple TV (im Laufe des Jahres) installierbar. Yeah!
- Mit Apple Pay Geld an Freunde oder Personen per iMessage senden. Einen Termin für Apple Pay in Deutschland wurde immer noch nicht angekündigt …
- Keine Verkaufszahlen zur Apple Watch, aber laut Tim Cook ist es die meistverkaufte und bei den Kunden beliebteste Smartwatch. Muss man so glauben. Mit dem Update auf WatchOS 4 kommt ein Siri-Watch-Face, dass “erahnt”, was der Träger sehen will. Die Toy-Story-Figuren können auf dem Zifferblatt herumturnen.
- Updates aller Macs, MacBooks, iMacs und einen neuen iMac Pro
- Neues iPad Pro, das mit iOS 11 (ab Herbst 2011), zu einem ernst zu nehmenden Office-Tool wird: Drag ´n Drop zwischen Apps, verbesserter Splitscreen, einfacher Wechsel zwischen Apps, mehr Apps im Dock, Dateimanager mit Cloud-Anbindung, Notes bekommt einen Dokumentenscanner, mehrere Fotos oder Dateien einfacher an eine Mail hängen, einfacher Anmerkungen in Screenshots zeichnen (mit dem Pencil), Spotlight-Suche findet auch handschriftliche Anmerkungen. Die Bildwiederholfrequenz steigt auf bis zu 120 Hz.
- iOS 11 kommt im Herbst: Siri erhält als Beta-Version einen Realtime-Übersetzer, der Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch und Chinesisch spricht. Es kommt ein neues, größeres Kontrollzentrum. Im HomeKit können auch Multiroom-Lautsprecher eingebunden werden, leider nicht die von Sonos. Es gibt einen neuen “Beim Autofahren nicht stören”-Modus, bei dem eintreffende Nachrichten nicht angezeigt werden, damit der Fahrer seine Augen auf der Straße lässt.
- Das neue OS Sierra heißt High Sierra (ernsthaft)
- Der App Store erhält ein neues Design, das stark an Apple Music angelehnt ist.
- Entwickler erhalten ein AR-Kit, mit dem sie ihre Apps um Augmented Reality-Elemente erweitern können. VR und AR nahmen in der Keynote viel Raum ein, hier gibt Apple jetzt richtig Gas.
Hier die sechs Ankündigen von Apple in einem 19-minütigen Video. Die ganze Keynote zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz WWDC 2017 mit 5.300 Teilnehmern aus 75 Ländern dauerte zwei Stunden und 18 Minuten. Am zweiten der fünftägigen Veranstaltung eröffnet Michelle Obama die WWDC 2017 mit einer Rede.